Serbischer Botschafter aus Protest gegen Kosovo-Anerkennung aus Prag abgereist

Der serbische Botschafter in Prag, Vladimir Vereš, ist am Sonntag, wie angekündigt, nach Serbien abgereist. Seine Regierung hatte ihn zu Konsultationen zurückbeordert, nachdem die tschechische Regierung am Mittwoch die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hatte. Präsident Václav Klaus empfing daraufhin am Freitag den Botschafter auf der Prager Burg. Klaus lehnt – ebenso wie die mitregierenden Christdemokraten – eine Unabhängigkeit des Kosovo ab und sagte, dass er sich für diesen Schritt der Regierung schäme. Jugoslawien sei eines der wenigen sozialistischen Länder gewesen, das 1968 die Tschechoslowakei nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen nicht verraten habe. Der Botschafter sagte, er befürchte, dass die serbisch-tschechischen Beziehungen Schaden genommen hätten. Er wurde von einer Gruppe von Sympathisanten Serbiens verabschiedet. Darunter auch der ehemalige Außenminister Jan Kavan.