Sieben Tote und 70 Verletzte bei Zugunglück in Nordmähren

Mehrere Menschen starben am Freitagvormittag bei einem schweren Zugunglück in Nordmähren. Dutzende wurden schwer verletzt. Gegen 10.30 Uhr stürzte eine über die Hauptstrecke Přerov / Prerau – Ostrava / Ostrau führende, in Bau befindliche Straßenbrücke ein. Sekunden später raste ein Eurocity-Zug mit 120 km/h in die Trümmer und entgleiste.

Bei dem Unglück starben nach letzten Meldungen 7 Menschen, rund 70 wurden verletzt, 13 davon schwer. Einige der Verletzten schweben weiterhin in Lebensgefahr. Rettungsdienst und Polizei setzten bei der Suche nach Opfern in den völlig zerstörten Waggons Spürhunde ein.

Der tschechische Premierminister Mirek Toplánek, Vizepremier Jiří Čunek und Verkehrsminister Aleš Řebíček machten sich an der Unfallstelle ein Bild von der Lage. Am Prager Hauptbahnhof wurde ein Krisenzentrum eingerichtet. Die Angehörigen der Opfer wurden psychologisch betreut.

Der Eurocity „Comenius“ war auf dem Weg von Krakau nach Prag. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich einige Hundert Fahrgäste im Zug. Unter den Verletzten sind nach Angaben des Innenministeriums auch elf Polen, zwei Franzosen, zwei Slowaken und ein Ukrainer. Die Bahnstrecke Ostrava – Přerov ist unterbrochen. Die Fernzüge nach Polen und in die Slowakei werden umgeleitet, im Regionalverkehr fahren Ersatzbusse.

Die Tschechischen Bahnen ČD weisen jede Schuld an dem Unglück von sich. Die mit den Arbeiten an der Straßenbrücke beauftragte Baufirma habe die Bahn über die Arbeiten nicht informiert. Daher sei auch keine Geschwindigkeits-Beschränkung verhängt worden, so ČD-Sprecher Ondřej Kubala gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.