Spidla vor Schröder-Besuch: "Bilaterale Beziehungen sind besser denn je"

Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla hält vor dem Besuch des deutschen Kanzlers Gerhard Schröder am Freitag in Prag den Streit um die Vertreibung der Sudetendeutschen für grundsätzlich überwunden. Er sei froh und auch stolz, dass die bilateralen Beziehungen besser sind als je zuvor, sagte Spidla in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zur Entspannung habe die derzeit laufende Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern aus Ost- und Mitteleuropa beigetragen, betonte der Sozialdemokrat. Das Konzept des deutschen Bundes der Vertriebenen für ein "Zentrum gegen Vertreibungen" sei hingegen "nicht zukunftsorientiert", sagte Spidla. Die Bevölkerungstransfers am Ende des Zweiten Weltkriegs seien ein Produkt dieses Krieges gewesen und hätten sich ohne die Zerstörung der damaligen sozialen, ethnischen und politischen Verhältnisse nie zugetragen. Ein solches "Zentrum" hingegen reiße "einen Teil aus der Geschichte" und gebe ihm "eine falsche Position", kritisierte der tschechische Premier.