Spidla würdigte "demokratische Tiefe" des EU-Gipfels in Pórto Karrás

In einem Interview für die Nachrichtenagentur CTK hat der tschechische Ministerpräsident Vladimír Spidla am Freitag seine Zufriedenheit über den Verlauf des EU-Gipfels im griechischen Pórto Karrás geäußert. "Ich habe erlebt, wie Nationen, die über tausende Jahre unversöhnliche Feinde waren, mit Hilfe aller möglichen europäischen Sprachen eine Reihe von Fragen völlig freundschaftlich lösen. Dies geschieht sicher intensiv, nichts wird einem geschenkt, aber alles war von einer großen demokratischen Tiefe geprägt; das hat auf mich einen starken Eindruck hinterlassen", sagte Spidla. Am Rande des Gipfels kam Spidla auch mit seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel zusammen. Bundeskanzler Schüssel würdigte dabei die Erklärung der tschechischen Regierung zum Referendum und zum EU-Beitritt des Landes, in der das Kabinett von Premier Spidla u.a. die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als "aus der heutigen Sicht unannehmbar" bezeichnet hatte.

Autor: Lothar Martin