Spidla zu tschechisch-österreichischen Beziehungen

Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla hat in einem Interview für die Samstagausgabe der österreichischen Tageszeitung Die Presse die tschechisch-österreichischen Beziehungen als die besten bezeichnet, die es zwischen beiden Ländern je gegeben hätte. Gleichwohl aber räumte Spidla ein, dass das bilaterale Verhältnis nicht unproblematisch sei. Zur Frage des umstrittenen südböhmischen Kernkraftwerks Temelin meinte der Premier, es stimme nicht, dass die tschechische Seite hier einen Dialog ablehne. Es gebe den Vertrag von Melk, und dieser werde auch eingehalten. Zu den sogenannten Benes-Dekreten sagte Spidla, es werde auch hier einen intensiven Dialog "mit allen und über alles" geben. Dennoch dürfe man die Dekrete, welche auch die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem zweiten Weltkrieg betreffen, nicht aus dem historischen Zusammenhang reißen.