Staatliche Filmförderung: Regelwerk soll überarbeitet werden

Die Geschäftsführung des staatlichen Filmfonds (SFK) hat die Entscheidung des Auswahlgremiums vom 27. November als unglücklich bezeichnet. Die Einrichtung eines transparenten Filmförderungssystems sei eine langfristige Angelegenheit, heißt es in einer Stellungnahme, die am Dienstag auf der Website des Fonds veröffentlicht wurde. Es sei notwendig, Unzulänglichkeiten im System zu erkennen und zu verbessern. Konkret genannt wurde die bislang übliche Praxis der anonymen Stimmabgabe in der Auswahlkommission.

Das 12-köpfige Gremium des SFK hat sich Ende November nach einer Auswahlsitzung zur Verteilung der Filmfördergelder entzweit. Sieben Mitglieder des Rates distanzierten sich vom Beschluss der Kommission, einem Film von Regisseur Filip Renč über Lída Báarová mehr als die Hälfte der Fördergelder zuzuerkennen. Es wurden Vorwürfe laut, Renč sei begünstigt worden. Dem Protest haben sich zahlreiche Filmschaffende angeschlossen, die einen öffentlichen Brief an Kulturminister Hermann geschickt haben. Für die anstehende Neubesetzung der Auswahlkommission will das Kulturministerium nun geeignete Kandidaten nominieren.

Autor: Annette Kraus