„Im Westen nichts Neues“: Tschechische Filmschaffende für Oscars mitnominiert
Das deutsche Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ ist für insgesamt neun Oscars nominiert worden. Darüber freut man sich auch in Tschechien. Denn die Verfilmung des gleichlautenden Romans von Erich Maria Remarque wurde zum Teil hierzulande gedreht – und vier tschechische Filmschaffende sind dadurch ebenfalls zu Oscar-Anwärtern geworden.
„Im Westen nichts Neues“ ist der deutsche Bewerber im Rennen um die Oscars. Regisseur Edward Berger zeigt mit dem Streifen die ganze Brutalität des Krieges. Die Machart hat die Film-Akademie in Los Angeles wohl beeindruckt, denn das Antikriegsdrama erhielt gleich neun Nominierungen – unter anderem in den Top-Sparten „Bester Film“ und „Bester internationaler Film“.
Wer die am Dienstag veröffentlichten Nominierungen aufmerksam durchliest, findet bei „Im Westen nichts Neues“ auch vier tschechische Namen. Das ist wenig verwunderlich, denn der Film wurde unter anderem in Tschechien gedreht. Und an der Postproduktion waren ebenso Experten von tschechischen Firmen beteiligt.
Mitgearbeitet hat zum Beispiel der Tontechniker Viktor Prášil. Ihn freut, dass „Im Westen nichts Neues“ für den „Besten Ton“ nominiert wurde. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte Prášil:
„Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass es so weit kommen könnte. Andererseits habe ich am Set schon ein bisschen gespürt, dass hier ein außergewöhnlicher Film entsteht. Meine Aufgabe war es, die Töne unmittelbar beim Dreh einzuspielen – also alle Dialoge und den ganzen Wahnsinn in den Schützengräben.“
„Im Westen nichts Neues“ komme ohne digitale Zusätze aus, merkte am Dienstag der Filmproduzent Pavel Müller an, dessen Firma Sirena Films den Dreh in Tschechien betreut hat. Es heißt, Regisseur Edward Berger und sein Team hätten den Roman von Erich Maria Remarque hyperrealistisch umgesetzt. Gerade das könnte der Punkt sein, warum der Streifen auch in der Kategorie „Visuelle Effekte“ nominiert ist – und damit ebenso die beiden Tschechen Viktor Müller und Kamil Jafar.
Zudem darf Maskenbildnerin Linda Eisenhamerová gespannt sein auf die Oscar-Verleihung. Denn zusammen mit ihrer deutschen Kollegin Heike Merker ist auch sie gemeint bei der Nominierung des Films im Bereich „Maske“.
„Es war eine der schwierigsten Arbeiten, die ich in meinem Leben gemacht habe. Das lag schon allein daran, dass wir acht Monate im Matsch in den Schützengräben verbracht haben. Zum Teil war das im Winter, und wir standen bis zu den Knien im Wasser“, gestand Eisenhamerová.
Ob sie und die anderen drei tschechischen Filmschaffenden sich bei der Vergabe der sogenannten Academy Awards freuen dürfen, wird am 13. März in Los Angeles aufgeklärt.