Studie: Illegale Abschüsse verhindern Ausbreitung der Luchse im böhmisch-bayerischen Grenzgebiet

Die Umgebung der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava (Böhmischer Wald) bietet geeignete Bedingungen für die Ausbreitung der Luchse. Trotzdem leben die größten Raubkatzen Europas nach wie vor fast ausschließlich in den zwei benachbarten Schutzgebieten. Ihre Zahl erhöht sich nur gering. Nach einer Studie deutscher Wissenschaftler, die kürzlich im Fachmagazin Biological Conservation vorgestellt wurde, verhindern illegale Abschüsse die weitere Ausbreitung der geschützten Art. Seit Ende des 19. Jahrhunderts galt der Luchs im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Tschechien und Oberösterreich als ausgestorben. In den 1970er und 1980er Jahren wurden dort etwa 25 Luchse ausgesetzt. Der Luchsbestand wuchs auf derzeit etwa 50 Tiere. Der Studie zufolge hätten Siedlungen und Straßenverkehr den Luchs nicht gestört. Trotzdem hat sich die Hoffnung, dass der Luchs neue Lebensräume im Erzgebirge oder im Thüringer Wald findet, nicht erfüllt. Forscher gehen davon aus, dass eben die Wilderei den Bestand dezimiere.