Symbolbesuch: Designierter bayrischer Ministerpräsident Beckstein in Prag
Der bayrische Innenminister und designierte Ministerpräsident Günter Beckstein (CSU) ist am Mittwoch bei einem Besuch in Prag unter anderem mit Regierungschef Mirek Topolanek zusammengetroffen. Beckstein kritisierte Tschechien dabei scharf wegen des Festhaltens an den Benes-Dekreten. Daneben sprach er sich gegen eine vorzeitige Freigabe des deutschen Arbeitsmarktes für tschechische Arbeitnehmer aus. Wie auch bei dem Wegfall der Grenzkontrollen bei dem Schengen-Beitritt nehme er die "die erheblichen Sorgen der Bevölkerung ernst", so Beckstein. Topolanek sagte, er könne viele Sorgen nicht nachvollziehen und wies darauf hin, dass es Aufgabe der Politik sei, die Ängste auf beiden Seiten der Grenze abzubauen.
Becksteins Besuch in Prag wird ein hoher symbolischer Wert zugemessen. Edmund Stoiber war in 14 Amtsjahren kein einziges Mal nach Prag gereist. Als Grund gelten die durch die Vertreibung der Sudetendeutschen belasteten Beziehungen zwischen Prag und München.