Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien fördert Sahel-Truppe mit einer Million Euro

Tschechien wird mit einer Million Euro die Sahel-Truppe in Afrika unterstützen. Darüber hat die Regierung am Mittwoch entschieden, wie der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Partei Ano) mitteilte. Die Mittel sollen zur Aufstellung einer neuen Truppe zur Terror- und Schleuserbekämpfung genutzt werden. Die G5-Sahel-Truppe ist ein gemeinsames Projekt der Länder Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad. Die Finanzen werden mittels der EU überwiesen.

Die Tschechische Republik engagiert sich bereits in dem südlichen Sahara-Gebiet. In Mali ist eine Militäreinheit im Einsatz, die sich am Schutz der der Ausbildungsmission der EU und an der eigentlichen Ausbildung beteiligen. Die geschäftsführende Regierung plant eine Ausweitung des Kontingents, diese muss aber vom Parlament gebilligt werden.

Palästinenser rufen Botschafter in Tschechien zu Konsultationen zurück

Nach der umstrittenen Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem hat die Palästinenserführung ihren Botschafter in Tschechien sowie in Österreich, Ungarn und Rumänien zu Konsultationen zurückgerufen. Die Palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah begründete den Schritt mit der Teilnahme der Botschafter dieser vier Länder in Israel an einer israelischen Veranstaltung zur Eröffnung der US-Botschaft.

Tschechien hat die Rückberufung zur Kenntnis genommen. Es wird vorerst nicht mit einem ähnlichen Schritt darauf reagieren, wie eine Sprecherin des Außenministeriums am Mittwochnachmittag mitteilte. Wie die Presseagentur ČTK informierte, habe der tschechische Botschafter in Israel zwar an dem Empfang, aber nicht an der eigentlichen Eröffnung der Botschaft teilgenommen.

Senat: Zeman hat falsche Information über Nowitschok veröffentlicht

Präsident Miloš Zeman hat laut dem Senatsausschuss für Auswärtiges, Verteidigung und Sicherheit unwahre Information über die Herstellung des Nervengifts Nowitschok in Tschechien veröffentlicht. Die Berichte der Nachrichtendienste stimmten darüber überein, dass der Stoff in Tschechien weder produziert noch gelagert worden sei, stellte der Ausschuss auf seiner Sitzung am Mittwoch fest. Zeman habe durch die Veröffentlichung weiterer Informationen die Sicherheitsinteresse der Tschechischen Republik bedroht, hieß es vom Ausschuss.

Die Stellungnahme des Ausschusses wird nun an Staatspräsident Zeman weitergeleitet. Das Plenum des Senats wird sich mit dem Thema nicht befassen.

Zeman hatte Anfang Mai gesagt, dass den Informationen des Militärnachrichtendienstes nach Nowitschok in Tschechien in kleinen Mengen hergestellt und gelagert worden sei.

Ano will mit Kommunisten über Auslandsmissionen verhandeln

Jede militärische Mission, an der tschechische Soldaten auf internationaler Ebene beteiligt sind, müsse gesondert betrachtet werden. Dies entgegnete der geschäftsführende Vizepremier und stellvertretende Ano-Chef Richard Brabec auf die Forderung der Kommunisten, die tschechischen Militäreinsätze im Ausland nicht auszuweiten. Die Ano-Partei wolle die Verpflichtungen gegenüber den Bündnispartnern einhalten, sagte Brabec am Mittwoch vor Journalisten. In der Forderung der Kommunisten sehe er aber keinen grundsätzlichen Widerspruch, denn einige Missionen enden und über andere entscheide ausschließlich die Tschechische Republik, ergänzte Brabec.

Mit ihrer Drohung, die geplante Mitte-Links-Minderheitsregierung in Tschechien nicht zu tolerieren, sollten die Auslandseinsätze aufgestockt werden, haben die Kommunisten zuletzt für Streit gesorgt. Sozialdemokraten-Chef Jan Hamáček kritisierte die neuen Forderungen der Kommunisten. Seine Partei sei vorbereitet, darüber zu verhandeln, erklärte Brabec. Ein Treffen zwischen den Parteivorsitzenden Andrej Babiš (Ano) und Vojtěch Filip (KSČM) sei jedoch frühestens am Freitag möglich, da Kommunisten-Chef Filip bis Donnerstag im Ausland weilt, hieß es.

IWF erwartet in Tschechien Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für dieses Jahr in Tschechien ein Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. Im nächsten Jahr werde der Zuwachs auf 3,2 Prozent zurückgehen, heißt es im jüngsten Bericht der IWF-Mission in Tschechien, der am Mittwoch bekanntgegeben wurde. Mittelfristig werde sich das Wachstum auf rund 2,5 Prozent einpegeln, erklärten IWF-Vertreter vor Journalisten.

Mit seiner Prognose liegt der Internationale Währungsfonds unter der Einschätzung des tschechischen Statistikamts (ČSÚ). Das hatte am Dienstag ein Wachstum von 4,5 Prozent für das erste Quartal dieses Jahres angegeben. Im vergangenen Jahr ist das Bruttoinlandsprodukt des Landes um 4,6 Prozent gestiegen.

Antonín- Dvořák-Preis 2018 geht an Tschechische Philharmonie

Der Antonín- Dvořák-Preis 2018 wird an die Tschechische Philharmonie verliehen. Dies gab die Akademie der klassischen Musik am Mittwoch bekannt, die den Preis vergibt. Der Akademikerrat habe sich einstimmig für den Preisträger entschieden, hieß es. Der Direktor der Tschechischen Philharmonie, David Mareček, und ihr Chefdirigent Semjon Bytschkow, werden die Auszeichnung am 29. Oktober im Kennedy-Zentrum in Washington entgegennehmen. Die Philharmonie wird dort ein Konzert zum 100. Gründungstag der Tschechoslowakischen Republik geben.

Der Preis in Form eines Violoncellos aus Glas wird seit 2009 für die Verbreitung der tschechischen Musik im In- und Ausland verliehen. Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderem Josef Suk, Jiří Kout, Ivan Moravec Jiří Bělohlávek und Richard Novák.

Das Wetter am Donnerstag, den 17. Mai

Am Donnerstag ist es in Tschechien wolkig bis bedeckt. Auf dem ganzen Gebiet wird es regnen oder schauern, in den Bergen im Norden und Nordosten des Landes sind die Niederschläge stärker. Vereinzelt können auch Gewitter auftreten. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 15 bis 19 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 9 Grad Celsius.