Täglicher Nachrichtenüberblick

Europarat rügt Diskriminierung der Roma in Tschechien

Der Europarat in Straßburg hat scharfe Kritik an der Menschenrechtslage der Roma in Tschechien geübt. Menschenrechtskommissar Nils Muiznieks kritisierte in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an Premier Bohuslav Sobotka die anhaltende Ausgrenzung der Minderheit. Kinder würden noch immer in eigene „Roma-Klassen“ oder Schulen für Behinderte abgeschoben, ganze Familien in prekäre Wohnsiedlungen am Stadtrand gedrängt. Der Sozialdemokrat Sobotka verwies auf Verbesserungen unter seiner seit knapp drei Jahren bestehenden Regierung. Muiznieks zeigte sich bestürzt darüber, dass die Regierung bis heute keine außergerichtlichen Entschädigungszahlungen für frühere Zwangssterilisationen an Roma-Frauen auf den Weg gebracht habe. Sobotka verwies in seiner Antwort auf die Gerichte. Die Roma leben bereits seit Jahrhunderten in Europa. In Tschechien gibt es rund 250 000 Angehörige der Minderheit.

Premier Sobotka: Schweden ist wichtiger Handelspartner

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat am Donnerstag in Stockholm Schweden als einen der wichtigsten Handels- und Investitionspartner für Tschechien bezeichnet. Sobotka sagte dies nach einem Gespräch mit seinem schwedischen Amtskollegen Stefan Löfven. Beide Regierungschefs bezeichneten vor allem die Bereiche Forschung, Digitalisierung und technologische Innovationen als aussichtsreich für eine vertiefte Zusammenarbeit.

Premier Sobotka weilt seit Donnerstag zu einer zweitägigen Arbeitsreise in Schweden. Im Mittelpunkt der Gespräche dort steht die Kooperation in Wirtschaft und Rüstung.

Sobotka: Zukunft der ČSSD liegt nicht im Schmusekurs mit Zeman

Die Zukunft der tschechischen Sozialdemokratie liegt nicht darin, sich an die Vorstellungen ihres ehemaligen Vorsitzenden, Präsident Miloš Zeman, zu klammern. Das erklärte Premier und Sozialdemokraten-Chef Bohuslav Sobotka in einem Gespräch für die Wochenzeitung „Echo“, das am Freitag veröffentlicht wurde. Als Parteichef habe er Abstand genommen von dem Gedanken, den Präsidentschaftskandidaten der Sozialdemokraten (ČSSD) durch ein Referendum zu ermitteln. Er befürchte, dass dies zu einem Zerwürfnis in der Partei führen und viele Wähler von einer Stimmabgabe für die Sozialdemokraten bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr abhalten könnte. Und eine Zusammenarbeit mit Zeman sei nicht der Weg, gerade junge Wähler für die Partei zu gewinnen. Zeman sei eher ein national und konservativ orientierter Politiker, sagte Sobotka der Zeitung „Echo“.

Armee-Panzerwagen fahren auf Pkw auf: zehn Verletzte

Bei einem Zusammenstoß von fünf Panzerwagen der tschechischen Armee und einem zivilen Pkw sind am Freitagmorgen in Tábor insgesamt zehn Menschen verletzt worden. Es handle sich um acht Soldaten sowie eine Frau mit einem Kind, sagte ein Sprecher des Generalstabes der Armee. Die Verletzungen seien allesamt leicht. Polizei und Militärpolizei ermitteln gemeinsam in dem Fall. Die Panzerwagen waren auf dem Rückweg von einer Militärübung. Zu dem Auffahrunfall kam es den ersten Erkenntnissen nach, die Frau im vor ihnen fahrenden Pkw plötzlich bremste.

Nachwuchs-Opernsänger beweisen sich seit 50 Jahren in Karlsbad

Im westböhmischen Kurort Karlovy Vary / Karlsbad hat am Freitag der internationale Antonín-Dvořák-Gesangswettbewerb begonnen. Der Sängerwettstreit für Nachwuchstalente feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Rund 100 Frauen und Männer treten bis zum 11. November in den Kategorien Oper und Gesang (bis 35 Jahre) sowie Junior (bis 25 Jahre) an. Das höchste Preisgeld liegt bei knapp 1000 Euro, wie die Veranstalter mitteilten. Zahlreiche Opernsänger legten mit dem Wettbewerb einen der Grundsteine für ihre Karriere, etwa die slowakischen Sopranistinnen Magdaléna Hajóssyová und Edita Gruberová sowie der deutsche Bass-Sänger René Pape. Mit Jürgen Hartfiel aus Dresden gehört der Jury auch ein deutscher Opernsänger und -pädagoge an.

Fußball-Europa-League: Sparta siegt, Pilsen verliert, Liberec unentschieden

In der Fußball-Europa-League hat Sparta Prag den dritten Sieg in Folge eingefahren. Am vierten Spieltag gewann der tschechische Vizemeister am Donnerstagabend vor eigenem Publikum mit 2:0 gegen Hapoel Beer Sheva aus Israel. Sparta braucht nur noch einen Punkt aus den verbleibenden beiden Spielen, um sich für die Zwischenrunde zu qualifizieren. Slovan Liberec hat hingegen nur noch eine theoretische Chance aufs Weiterkommen. Die Nordböhmen verloren beim AC Florenz mit 0:3. Für Viktoria Pilsen besteht indes weiter Hoffnung auf die Zwischenrunde, der tschechische Meister erspielte sich ein 1:1-Unentschieden bei Astra Giurgiu aus Rumänien.

Eishockey: Tschechien besiegt Schweden zum Auftakt des Karjala Cups

Zum Auftakt des Karjala Cups hat die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft am Donnerstag in Plzeň / Pilsen das Team aus Schweden mit 6:3 besiegt. In einem begeisternden Match vor über 6800 Zuschauern ragten besonders jene tschechischen Akteure heraus, die für den gastgebenden HC Škoda Pilsen spielen oder spielten. So erzielten Kapitän Jan Kovář, Verteidiger Jakub Jeřábek und Jungstürmer Dominik Kubalík jeweils einen Treffer, Jeřábek und Kubalík feierten dabei ihre Torpremiere im Auswahldress. In der zweiten Begegnung des Turniers unterlag Finnland zu Hause der Mannschaft Russlands mit 1:5. Das Turnier wird am Wochenende in Helsinki fortgesetzt. Die tschechische Auswahl trifft dabei am Samstag auf Gastgeber Finnland und am Sonntag auf Russland.

Das Wetter am Samstag: wolkig mit etwas Regen, bis 11 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien wolkig bis bedeckt. In weiten Teilen des Landes regnet es gelegentlich, nur in Südwestböhmen und Mährisch-Schlesien wird es vorübergehend auch zu Aufheiterungen kommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 11 Grad, in der Böhmisch-Mährischen Höhe aber nur bei 5 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 4 Grad Celsius erreicht, mit Ausnahme des Böhmerwalds, wo bis zu 10 Grad drin sind. Es weht ein mäßiger Wind aus Südost bis Süd, der in gebirgigen Regionen jedoch merklich auffrischt.