Täglicher Nachrichtenüberblick

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Jüdische Verbände: Kritik an Gedenkreden in Theresienstadt

Vertreter der jüdischen Gemeinde in Prag und des Verbandes der jüdischen Gemeinden in der Tschechischen Republik haben Kritik an den Reden zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers und Ghettos Theresienstadt geübt. Die Rede des Präsidenten des Senats der Tschechischen Republik, Milan Štěch (Sozialdemokraten), habe einen deutlich antideutschen Unterton gehabt, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung. Eine solche Rhetorik sei 71 Jahre nach Kriegsende nicht mehr angemessen. Štěch wies die Kritik zurück. Seine Rede wäre antinazistisch, nicht aber antideutsch gewesen, so der Senatspräsident.

Bei seiner Rede betonte Milan Štěch den organisierten Charakter der nationalsozialistischen Verbrechen. Auch schloss er einen Vergleich zwischen Verbrechen der Besatzer und der anschließenden Vertreibung der deutschen Minderheit aus.

Tschechien kann EU-Vorgabe zu Zigarettenschachteln nicht pünktlich umsetzten

Tschechien wird das Gesetz zu Schockbildern auf Zigarettenschachteln nicht fristgerecht geltend machen können. Der Gesetzesvorschlag hat bisher nicht alle nötigen institutionellen Hürden genommen. Die EU hat eine Umsetzung ihrer Richtlinie zum 20. Mai angesetzt. Im Falle einer Nichteinhaltung des Termins drohen den jeweiligen Staaten Sanktionen von Seiten der Union.

Auf Zigarettenschachteln in der Europäischen Union sollen neben einem schriftlichen Warnhinweis auch Schockbilder zu sehen sein. Diese müssen mindestens 65 Prozent der Schachtelfläche einnehmen. Die Schockbilder könnten die Zahl der Raucher durch Abschreckung um zwei bis drei Prozent verringern.

Präsidentensprecher Ovčáček empfängt AfD-Chef von Bayern

Der Pressesprecher des tschechischen Präsidenten, Jiří Ovčáček, trifft sich am Montag mit dem Landesvorsitzenden der AfD Bayern, Petr Bystroň, zu einem Informations- und Arbeitstreffen auf der Prager Burg. Laut Ovčáček habe ihn Präsident Miloš Zeman damit beauftragt, den bayerischen Politiker zu empfangen. Um das Gespräch habe Bystroň ersucht, heißt es.

Die Präsidialkanzlei erwartet sich von dem Treffen vor allem Informationen über die Situation in Deutschland bezüglich der Migration, sagte Ovčáček am Freitag. Weitere Themen des informellen Gespräches sollen die Stärkung der Souveränität der Staaten Europas im Kampf gegen weitere Kompetenzverlagerungen nach Brüssel sowie der Umgang der Medien mit der AfD in Deutschland sein, informierte die AfD-Pressestelle in Unterhaching bei München.

Experten zufolge sei es eher ungewöhnlich, dass sich der tschechische Präsident bei einem politischen Gespräch von seinem Sprecher vertreten lasse. Völlig neu sei dies allerdings nicht, denn auch Zemans Vorgänger im Amt, Václav Klaus, habe sich bei Terminen manchmal vertreten lassen, sagte Politologe Petr Just.

Tschechische Diplomaten und Wissenschaftler äußern sich gegen Brexit

Zahlreiche tschechische Diplomaten, Wissenschaftler und weitere bekannte Persönlichkeiten haben sich gegen den sogenannten Brexit ausgesprochen. Sie drückten in einem offenen Brief den Wunsch aus, dass Großbritannien in der Europäischen Union verbleiben solle. Die Unterzeichner beziehen sich dabei auf die engen historischen Bindungen zwischen Großbritannien und Europa. Der Brief wurde von dem ehemaligen Botschafter Tschechiens in Großbritannien, Michael Žantovský, initiiert.

Im Vereinigten Königreich findet auf Initiative des Premierministers David Cameron Ende Juni ein Referendum zum Verbleib in der Europäischen Union statt. Umfragen deuten dabei auf einen knappen Ausgang der Befragung hin. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören unter anderem der Shakespeare-Übersetzer Martin Hilský, der Präsident der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Jiří Drahoš, die Olympiasiegerin Věra Čáslavská oder der Philosoph Jan Sokol.

Kriminalität in Tschechien sinkt

Die Kriminalität in Tschechien ist im ersten Quartal dieses Jahres um 12 Prozent gesunken. Dies geht aus Statistiken der Polizei hervor. Dabei wurden in allen Bereichen weniger Verbrechen begangen. So zählte die Polizei insgesamt 4347 Gewaltverbrechen, was 242 Fälle weniger sind als 2015. Darunter fallen auch 30 Morde. Auch zählte die Polizei weniger Einbrüche und Diebstähle. Ebenso ist die Wirtschaftskriminalität auf einem niedrigen Niveau.

Tschechien verzeichnet bereits das dritte Jahr in Folge einen Rückgang Kriminalität. Die Polizei erklärt sich dies mit der niedrigen Arbeitslosigkeit, dem Wirtschaftswachstum und den besseren Lebensbedingungen in Tschechien.

Tschechien öffnet sich für alternative Geburtsmethoden

In Tschechien sind mehrere Projekte zur Einrichtung von sogenannten Geburtshäusern in Vorbereitung. Damit öffnet sich Tschechien alternativen Geburtsmethoden abseits der Krankenhäuser. Ärzte kritisieren den Schritt als unverantwortlich gegenüber werdenden Müttern und ihren Kindern.

Geburtshäuser bieten bei der Geburt eine natürlichere Atmosphäre als Kliniken. Die Geburt wird ohne ärztliche Unterstützung von einer Hebamme geleitet. Laut Vertretern der Hebammen stellen Geburtshäuser eine angenehmere Alternative für Frauen dar, deren Schwangerschaft ohne Risiko verläuft. Sie verweisen dabei auf positive Beispiele vor allem in Österreich.

Kuwait weist zwei Tschechinnen aus

Der Golfstaat Kuwait hat zwei tschechische Staatsbürgerinnen ausgewiesen. Dies teilte die tschechische Botschaft in dem Land mit. Als Grund führten die kuwaitischen Behörden „unmoralisches Verhalten“ an. Den zwei Tschechinnen wird vorgeworfen, sie seien Teil eins Prostitutionsrings. Sie hätten in mehreren kuwaitischen Hotels Sexualdienstleistungen angeboten. Nach ihrer Verhaftung sind sie umgehend abgeschoben worden.

Bulgarien erhebt Vorwürfe gegen Stromlieferanten Čez

Das bulgarische Kartellamt hat dem tschechischen Stromlieferanten Čez den Missbrauch seiner dominanten Marktposition vorgeworfen. Čez verweigerte demnach einem lokalen Stromanbieter die Netzanbindung. Čez handele damit dem Verbraucherinteresse zuwider.

Der tschechische Stromkonzern steht schon seit längerem in Konflikt mit den bulgarischen Behörden. Schon im vergangenen Jahr musste Čez wegen Missbrauchs seiner Marktposition eine Strafe von umgerechnet rund 650.000 Euro zahlen. Seit 2004 ist das Unternehmen in Bulgarien und weiteren Ländern des Balkans aktiv. Der Konzern gehört zu 70 Prozent dem tschechischen Staat.

Antonov 225 bringt Generator aus Tschechien nach Australien

Bei einer Art Volksfest haben Tausende Menschen das größte Flugzeug der Welt bei seiner ersten Landung in Australien bestaunt. Die Antonov 225 setzte am Sonntag unter dem Jubel von mehr als 15 000 Schaulustigen in Perth in Westaustralien auf. An Bord des sechsstrahligen Frachtflugzeugs war ein 117 Tonnen schwerer Generator, den die Logistik-Firma DB Schenker aus der Tschechischen Republik zu einer Aluminium-Raffinerie in Collie vier Stunden südlich von Perth zu transportieren hatte. Die Antonov 225 ist mit 84 Metern Länge und gut 88 Metern Flügelspannweite das größte Flugzeug der Welt. Sie flog erstmals 1988.

Ausstellung mit Krönungsinsignien wird zum Auftakt von 2500 Menschen besucht

Der Thronsaal (Vladislavský sál) auf der Prager Burg ist gegenwärtig der größte Anziehungspunkt in der tschechischen Hauptstadt. Der Grund dafür ist die Chance für die Prager und ihre Gäste, die Krönungsinsignien der böhmischen Krone zu sehen. Von dieser Möglichkeit haben am Sonntag bereits 2500 Menschen Gebrauch gemacht, informierte David Šebek von der Presseabteilung der Präsidialkanzlei. Die böhmische Königskrone von Karl IV., Zepter, Reichsapfel und weitere Schätze sind bis zum 29. Mai im Thronsaal ausgestellt. Die Ausstellung und weitere Expositionen auf der Prager Burg sind Bestandteil der Feierlichkeiten zum 700-jährigen Geburtsjubiläum von König und Kaiser Karl IV. Der böhmische Herrscher wurde am 14. Mai 1316 in Prag geboren.

Staatskapelle Berlin erntet für Auftritt beim Prager Frühling für Applaus

Beim Musikfestival Prager Frühling hat die Staatskapelle Berlin unter Chefdirigent Daniel Barenboim für Furore gesorgt. Nach der Aufführung ihres Konzerts Symphonie Nr. 5 B-Dur von Anton Bruckner wurde das Orchester am Sonntagabend im Gemeindehaus mit Applaus überschüttet. In der 71-jährigen Geschichte des Festivals ist es erst das zweite Mal, dass die Staatskapelle Berlin beim Prager Frühling auftritt. Ihr erstes Gastspiel gab sie im Jahr 1967. Im Herbst 2000 wurde Barenboim zum Chefdirigenten der Staatskapelle Berlin .

Tennis: Berdych trennt sich von Trainer Vallverdu – Kvitová fliegt aus Top 10

Tennisspieler Tomáš Berdych und sein Trainer Daniel Vallverdu gehen ab sofort getrennte Wege. Das gab der Tscheche am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Mit dem Coach aus Venezuela arbeitete Berdych seit 17 Monaten zusammen, doch in dieser Zeit habe es für ihn keinen Fortschritt gegeben. Im Gegenteil, bei vielen Turnieren seien gute Ergebnisse ausgeblieben, und in der vergangenen Woche sei ein Tiefpunkt erreicht worden, sagte Berdych. Beim Turnier in Rom unterlag die Nummer Acht der Weltrangliste dem Belgier David Goffin sang- und klanglos in zwei Sätzen mit 0:6 und 0:6. Zum Grand-Slam-Turnier in Paris werde er ohne Trainer antreten, ließ Berdych wissen.

So wie der 30-Jährige haben auch andere tschechische Tennisspieler und -Spielerinnen in jüngster Vergangenheit ihren Trainer gefeuert. Zu ihnen gehört die zweifache Wimbledonsieger Petra Kvitová, die sich Ende Januar von ihrem langjährigen Coach David Kotyza getrennt hat. Danach ging es mit ihr indes weiter bergab. In der aktuellen WTA-Weltrangliste vom Montag ist Kvitová dann auch erstmals nach fünf Jahren aus den Top 10 gerutscht – sie ist vom neunten Platz auf Rang 12 zurückgefallen.

Das Wetter am Dienstag, den 17. Mai

Am Dienstag ist es in Tschechien wechselnd bewölkt. Örtlich sind Schauer möglich, in Höhenlagen ab 900 Metern auch Schneeregen. Gegen Abend lockert die Bewölkung auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius. Ab 1000 Metern Höhe bei lediglich 5 Grad Celsius.