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Premier Sobotka: In Nahost und Nordafrika gibt es 10,5 Millionen syrische Migranten

Im Nahen Osten und in Nordafrika gibt es den Informationen der tschechischen Geheimdienste zufolge 10,5 Millionen syrische Migranten. Das sagte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) nach der Tagung des staatlichen Sicherheitsrates in der Nacht auf Mittwoch. Laut Sobotka leben direkt in Syrien sechs Millionen Binnenflüchtlinge. Weitere zwei Millionen syrischer Flüchtlinge leben in der Türkei, mehr als 600.000 in Jordanien und weitere einige Hunderttausend im Libanon. Der Sicherheitsrat billigte das vom Innenministerium vorgelegte Papier, das Varianten von konkreten Maßnahmen für den Fall einer weiteren Zuspitzung der Flüchtlingskrise vorsieht. Die Regierung könnte anhand des Dokuments beispielsweise die Wiedereinführung der Grenzkontrollen festlegen.

Präsident Zeman: Sollte Brüssel Flüchtlingsquoten erhöhen, dann muss Tschechien klagen

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat sich dafür ausgesprochen, dass Tschechien klagen solle, falls die Europäische Kommission die vereinbarten Flüchtlingsquoten in Europa willkürlich erhöhen wolle. Das gab Präsidentensprecher Jiří Ovčáček am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Nach Aussage von Ovčáček habe es Zeman begrüßt, dass das Abgeordnetenhaus einen Beschluss gegen eine automatische Erhöhung der Immigrantenquoten gefasst habe. Auf der Sitzung des staatlichen Sicherheitsrats am Dienstag habe der Präsident die Meinung geäußert, dass Tschechien für den Fall einer Quotenerhöhung dem Beispiel der Slowakei folgen und vor den Europäischen Gerichtshof ziehen sollte, sagte Ovčáček. Präsident Zeman hatte schon Ende September den Mut des slowakischen Premiers Robert Fico gelobt, in dieser Frage nicht klein beizugeben und den Rechtsweg zu beschreiten.

Verteidigungsminister warnt vor schnellem Rückzug aus Afghanistan

Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický (Partei Ano) befürchtet eine weitere Migrationskrise für den Fall, wenn sich die Nato-Truppen nach 2016 aus Afghanistan schnell zurückziehen sollten. Die tschechischen Soldaten seien an vielen Orten stationiert, die mit der Migrationsfrage direkt zusammenhängen, sagte der Minister auf der Tagung des nationalen Sicherheitsrates am Dienstagabend. Das Ziel der Mission Resolut Support sei die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Ursprünglich wurde damit gerechnet, dass die Zahl der an der Mission beteiligten Soldaten reduziert wird. Jetzt aber habe, so Stropnický, auch Präsident Obama über die eventuelle Aufstockung des US-Kontingents gesprochen. Es gebe die Befürchtung, dass die Afghanen aufbrechen werden, wenn die Nato-Truppen das Land allzu schnell verlassen würden, bemerkte Stropnický. Er verwies darauf, dass die Afghanen bereits jetzt die zweitgrößte Migrantengruppe darstellen.

In Afghanistan waren Anfang September 281 tschechische Soldaten stationiert. Die Mehrheit davon diente auf dem Luftstützpunkt Bagram. Im Land am Hindukusch arbeitet ebenso ein tschechisches Militärärzteteam.

Verteidigungsminister: Tschechien könnte Kurden Waffen liefern

Die Tschechische Republik zieht es in Erwägung, den gegen die IS-Milizen kämpfenden Kurden Waffen zu liefern. Das erklärte Verteidigungsminister Martin Stropnický (Partei Ano) während der Tagung des staatlichen Sicherheitsrates am Dienstagabend. Den Kurden könnten beispielsweise Maschinengewehre geliefert werden, so der Verteidigungsminister. Darüber werde man laut Stropnický aber noch mit den USA verhandeln.

Zeitung „Právo“: Im Libanon entführte Tschechen sind am Leben

Die fünf Tschechen, die im Juli im Libanon verschwunden sind, sind einem Bericht der Tageszeitung „Právo“ zufolge am Leben. Sie halten sich vermutlich immer noch im Libanon auf. Tschechische Sicherheitskräfte hätten angeblich Beweise dafür. Der Grund für die Entführung der Tschechen war laut „Právo“ vermutlich das Bestreben der Libanesen, die Entführten gegen den in Tschechien inhaftierten Libanesen Ali Fayad auszutauschen. Oder es sei wenigstens darum gegangen, dass Fayad als vermeintlicher Mitarbeiter von Terroristen nicht in die USA ausgeliefert wird, schrieb das Blatt.

Duhan als Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks zurückgetreten

Der Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks (ČRo), Peter Duhan, tritt aus gesundheitlichen Gründen zum 3. November von seiner Funktion zurück. Dies teilte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Michal Stehlík, auf der außerordentlichen Sitzung des Gremiums am Mittwoch mit. Über seinen Rücktritt hatte Duhan den Rundfunkrat kurz vor Beginn der außerordentlichen Sitzung informiert. Auf der Sitzung wollte sich der Rat ursprünglich mit einem Gesetzesverstoß des Generaldirektors befassen. Der angebliche Verstoß steht im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Duhans Sohn Andrej im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Peter Duhan stand seit 2011 an der Spitze des Tschechischen Rundfunks. Während seiner gesundheitsbedingten Abwesenheit wird sein Stellvertreter René Zavoral die Sendeanstalt leiten.

Die fortdauernden gesundheitlichen Probleme der letzten Zeit ermöglichten es ihm nicht mehr, seine verantwortungsvolle Funktion als Generaldirektor weiter auszuüben, gab Duhan in seinem Rücktrittsgesuch bekannt. In einer Presseerklärung vom Dienstag hatte er zuvor verlautbart, er sei überzeugt davon, dass er als Generaldirektor gegen kein Gesetz zum Betrieb des Tschechischen Rundfunks verstoßen habe. Daher könne weder diese Anschuldigung noch ein angeblicher Interessenskonflikt der Grund für seine (geplante) Abberufung sein, schrieb Duhan.

Tschechische Polizei stellt bei Razzien Sprengstoff sicher

Die tschechische Polizei hat bei Hausdurchsuchungen an drei Orten mehr als 100 Kilogramm Sprengstoff, mehr als 1000 Sprengkapseln sowie große Mengen gefährlicher Chemikalien sichergestellt. Das teilte ein Sprecher der Sondereinheit für den Kampf gegen Organisierte Kriminalität am Mittwoch in Prag mit. Gegen vier Männer im Alter zwischen 26 und 73 Jahren seien Strafverfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes eingeleitet worden. Die Beamten reagierten den Angaben zufolge auf einen Tipp aus dem kriminellen Milieu, dass Sprengmaterial zum Kauf angeboten worden sei. Ein terroristischer Hintergrund wurde nicht in Betracht gezogen. Bei einigen Verdächtigen soll es sich um Angestellte einer Sprengstofffabrik handeln.

CBRE: Tschechien führt Ranking auf Immobilienmarkt in Ost-Mitteleuropa an

Die Tschechische Republik ist in diesem Jahr führend beim An- und Verkauf von Immobilen in Ost-Mitteleuropa. Der Umfang der Transaktionen ist während der ersten neun Monate dieses Jahres im Jahresvergleich um 130 Prozent auf 2,358 Milliarden Euro gestiegen. Das gab die Immobilienberatungsagentur CBRE am Mittwoch auf der Internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen Expo Real in München bekannt. Insgesamt sind in der Region Ost-Mitteleuropa (ohne Russland) laut CBRE in diesem Jahr bisher 5,3 Milliarden Euro in Immobilien investiert worden.

Nahe Přední Výtoň steht Mahnmal des Eisernen Vorhangs

Nahe der südböhmischen Gemeinde Přední Výtoň / Vorder Heuraffl beim Grenzübergang Guglwald wurde am Dienstag ein Mahnmal des Eisernen Vorhangs feierlich enthüllt. Auf sieben Schautafeln werden wichtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts beschrieben. Es sei notwendig, dass die Menschen nicht vergessen, was sich an diesem Ort abspielte, sagte die Sprecherin des Stadtrats in Český Krumlov / Krumau, Petra Nechvátalová. Zu den grundlegenden Momenten aus dem Leben in der Grenzregion gehören die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg, die spätere Errichtung des Eisernen Vorhangs und dessen Beseitigung nach der Wende von 1989. Das Mahnmal erinnere aber auch an weitere Ereignisse, so die Sprecherin.

Jüdische Kulturtage beginnen in Olmütz

Die Tage der jüdischen Kultur werden am Mittwoch im mährischen Olomouc / Olmütz eröffnet. Das Motto des Kulturtage, die in Olmütz zum 8. Mal veranstaltet werden, lautet „Das jüdische Jahr“. Dies sagte Petr Bielesz vom Olmützer Kunstmuseum, das die Kulturtage mitveranstaltet. Auf dem Programm stehen Vorträge, Diskussionen, Konzerte sowie Film- und Theatervorstellungen. Eröffnet wird das Festival mit der Vernissage einer Ausstellung von Fotografien von Jindřich Štreit, der 2008 die erste traditionelle jüdische Hochzeit fotografiert hat, die seit 1948 in Olmütz stattfand. Während des Festivals wird zudem ein Ausflug in die Synagoge in Loštice / Loschitz organisiert. Die jüdischen Kulturtage in Olmütz enden am 14. Oktober.

Handball: Tschechiens Frauen starten mit Sieg in EM-Qualifikation

Die tschechischen Handballerinnen sind mit einem Sieg in die Qualifikation zur Europameisterschaft gestartet. Am Donnerstag bezwangen die Spielerinnen von Nationaltrainer Jan Bašný in Prag die Italienerinnen deutlich mit 33:15. Zu ihrer zweiten Begegnung in der Qualifikation treten die Tschechinnen am Sonntag in der Ukraine an. Der dritte Gruppengegner ist Serbien. Für die EM im kommenden Jahr in Schweden qualifizieren sich jeweils die beiden besten Teams jeder Gruppe sowie der beste Gruppen-Dritte aller Gruppen.

Basketball: Spielerinnen von USK Prag im Finale des Europe Supercups

Die Basketballspielerinnen von ZVVZ USK Prag haben das Finale des Europe Supercups erreicht. Im Halbfinale besiegten sie am Dienstag im belgischen Braine-l Alleud die gastgebende Mannschaft Castors Braine mit 83:74. Den Hauptverdienst am Sieg der Pragerinnen hatte Kateřina Elhotová, die für insgesamt 32 Punkte sorgte. Am Mittwoch treffen die Pragerinnen im Finale auf das russische Team aus Ekaterinburg.

Eishockey-CHL: Drei tschechische Clubs im Achtelfinale

In der zweiten Auflage der Champions Hockey League (CHL) haben drei tschechische Mannschaften das Achtelfinale erreicht. Am Dienstagabend schafften Meister Verva Litvínov, Sparta Prag und Bílí Tygři Liberec den Sprung unter die Top 16. In den Rückspielen der ersten K.o.-Runde setzten sich zwei Teams auswärts durch: Sparta Prag gewann bei den ZSC Lions aus Zürich 3:0, Liberec beim schwedischen Verein Linköping HC mit 6:3. Litvínov brauchte indes im Heimspiel gegen Vienna Capitals die Verlängerung für das Weiterkommen. In der 65. Minute machte František Lukeš (65.) mit seinem Treffer zum 2:2 den Einzug ins Achtelfinale perfekt, weil die Nordböhmen das Hinspiel in Wien mit 4:3 gewonnen hatten. Die mährischen Vereine aus Třinec und Ostrau-Vítkovice scheiterten dagegen an ihren Gegnern aus Schweden beziehungsweise Finnland.

Das Wetter am Donnerstag: bedeckt mit Regen, später nachlassend, bis 16 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt und regnerisch. Im Tagesverlauf wird der Regen nachlassen. In Westböhmen, Ostmähren und Mährisch-Schlesien werden die Niederschläge geringer sein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 12 bis 16 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 9 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus West bis Nordwest.