Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Tschechische Sondermaschine bringt 84 EU-Bürger aus Nepal zurück

Eine Sondermaschine mit 45 Tschechen und weiteren EU-Bürgern, die aus Nepal evakuiert wurden, ist am Donnerstagnachmittag in Prag gelandet. Das Flugzeug hat insgesamt 84 EU-Bürger aus der vom Erdbeben gezeichneten Region zurück nach Europa gebracht, ein Teil von ihnen verließ die Maschine bei der Zwischenlandung in Bratislava.

Auf dem Hinflug hat das Flugzeug ein tschechisches Rettungsteam und 10,5 Tonnen an Ausrüstung und Hilfsgütern nach Kathmandu gebracht. Die Maschine ist in der Nacht zu Donnerstag in der nepalesischen Hauptstadt gelandet. Die tschechischen Helfer werden mindestens zwei Wochen lang in Nepal bleiben. Das sogenannte Trauma-Team besteht aus insgesamt 36 Ärzten, Krankenschwestern und Feuerwehrleuten. Ein Teil von ihnen wird in Kathmandu eine weitere Nacht verbringen, denn den Helfern wurde noch kein Einsatzort zugewiesen, an dem sie tätig werden können.

Regierung trifft Übereinkunft über Haushaltsdefizit für 2016

Die tschechische Regierung hat auf ihrer Sitzung in der Nacht zu Donnerstag eine Übereinkunft über die Höhe des Haushaltsdefizits für das kommende Jahr getroffen. Das Defizit soll bei 70 Milliarden Kronen (ca. 2,55 Milliarden Euro) liegen. Der Koalitionsrat einigte sich zuvor nach einer längeren Debatte darauf, dass die Gehälter im Staatssektor im Jahr 2016 um drei Prozent erhöht werden. Die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung werden gegenüber dem Entwurf des Finanzministeriums um 1,5 Milliarden Kronen auf insgesamt 28,1 Milliarden Kronen (ca. 1,02 Milliarden Euro) aufgestockt. Die Minister wurden beauftragt, nach möglichen Einsparungen in ihren Ressorts zu suchen. Dies gaben Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) und der Fraktionschef der Ano-Partei Jaroslav Faltýnek bekannt. Premier Sobotka sagte vor Journalisten, dass die Regierung einen Beschluss gebilligt habe. Darin verpflichte sie sich, in den weiteren Debatten nach zusätzlichen Finanzmitteln zu suchen. Diese Gelder sollen dann dem Sicherheitsbereich, der Rentenanpassung, der Erhöhung der gesetzlichen Krankenversicherung sowie der Förderung von Forschung und ländlicher Entwicklung zu Gute kommen.

Tschechischer Premier Sobotka reist nach Berlin

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka besucht am kommenden Montag Berlin. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel werde sich der Sozialdemokrat zu einem Arbeitsessen treffen, teilte ein Regierungssprecher in Prag am Donnerstag mit. Angesichts des bevorstehenden 70. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus besucht Sobotka auch die Gedenkstätte Topographie des Terrors. Das NS-Dokumentationszentrum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Hauptquartiers von Gestapo und SS. Nach einem Treffen mit Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel hält Sobotka zum Abschluss eine Rede an der Humboldt-Universität zum Thema „Europa am Scheideweg“.

Zeman nimmt an Gedenkveranstaltungen in Prag, bei Danzig und in Moskau teil

Präsident Miloš Zeman wird in der kommenden Woche an mehreren Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes teilnehmen. Am Dienstag empfängt er Kriegsveteranen auf der Prager Burg. Als Höhepunkte der Feierlichkeiten gelten hierzulande ein Konzert im Prager Kongresszentrum am 5. Mai sowie eine Gedenkfeier am Nationaldenkmal Vítkov in Prag am 8 Mai. Am Donnerstag nimmt Zeman auf Einladung seines polnischen Amtskollegen Bronislaw Komorowski an einer internationalen Konferenz der Politiker und Historiker auf der Westernplatte bei Danzig teil, wo am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war. Am 9. Mai will das tschechische Staatsoberhaupt das Andenken der „Befreier und Kriegsopfer“ in Moskau ehren.

Stadt Ostrava gedenkt ihrer Befreiung vor 70 Jahren

Aus Anlass des Kriegsendes vor 70 Jahren wird am Donnerstag im nordmährischen Ostrava / Mährisch Ostrau eine Gedenkfeier veranstaltet. Im Beisein von Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) wird dabei an die Befreiung der Stadt im Frühling 1945 erinnert. Auf dem Programm stehen auch eine Militärparade in den Straßen von Ostrava und Schaukämpfe im Ostravice-Tal. In der Burg in Schlesisch Ostrau werden Militärlager von drei Armeen gezeigt – von der Roten Armee, dem 1. tschechoslowakischen Bataillons von General Ludvík Svoboda und von der Wehrmacht. Ein reiches Kulturangebot und ein Feuerwerk ergänzen das Programm.

Als Mährisch-Ostrauer-Operation wird eine Offensive der Roten Armee und des 1. tschechoslowakischen Bataillons bezeichnet, die eine der größten Militäraktionen auf dem Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren war. Vom 10. März bis 5. Mai 1945 sind dabei 24.000 Soldaten auf der Seite der Befreier gefallen. Die Zahl der Opfer auf der deutschen Seite war dreifach so hoch.

Kremlnahe „Nachtwölfe“: Haben EU-Grenze passiert

Die Rocker des russischen otorradclubs „Nachtwölfe“ haben nach eigenen Angaben trotz eines polnischen Einreiseverbotes die EU-Grenze passiert. „Ein Teil befindet sich in (der tschechischen Stadt) Ostrava“, sagte Clubsprecher Andrej Bobrowski am Donnerstag dem Radiosender Goworit Moskwa. Weder die örtliche Polizei noch der russische Honorarkonsul in der nordmährischen Stadt bestätigten dies zunächst. Eine weitere Gruppe sei in Ungarn, teilten die Rocker in ihrem Blog mit. Unklar war, wie die Rocker die EU-Grenze passiert haben sollen. Polen hatte die „Siegestour“ anlässlich des 70. Jahrestages des Triumphs der Sowjetunion über den Faschismus als Provokation bezeichnet und ihnen die Einreise verweigert. Dies löste scharfe Kritik Russlands aus. Die Tour der als Putin-Anhänger geltenden „Nachtwölfe“ soll am 9. Mai, der in Russland als Tag des Sieges gefeiert wird, in Berlin enden. Deutschland hatte die Visa einiger Biker annulliert.

Präsident Zeman will Votum gegen erhöhtes Tempolimit von 150 km/h einlegen

In Tschechien ist ein Streit um eine Erhöhung des Tempolimits auf geraden Autobahnabschnitten auf 150 Kilometer pro Stunde entbrannt. Präsident Miloš Zeman kündigte an, sein Veto einzulegen. Das Abgeordnetenhaus hatte zuvor gegen den Willen der Regierung das höhere Tempolimit verabschiedet. Es sei zwar schön und gut, dass man in Deutschland schneller fahren kann, aber man bräuchte nur die tschechischen mit den deutschen Autobahnen zu vergleichen, sagte Zeman der Nachrichtenagentur ČTK. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt derzeit 130 km/h. Mit knapp 60 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner (2014) liegt Tschechien europaweit im oberen Bereich.

Tschechische Bahn schreibt 2014 Gewinn wieder schwarze Zahlen

Die Tschechischen Bahnen (ČD) haben im vergangenen Jahr nach längerer Zeit wieder schwarze Zahlen geschrieben. Nach dem Verlust von fast zwei Milliarden Kronen (ca. 70 Millionen Euro) im Jahr 2013 konnte die Bahn nur ein Jahr später den Reingewinn von 156 Millionen Kronen (ca. 5,7 Millionen Euro) vorweisen. Der Personenverkehr, der den hauptsächlichen Transport der Staatsbahn ausmacht, steckt dagegen weiter in den roten Zahlen. Der Verlust des Personentransports ist indes geschrumpft – von ehemals zwei Milliarden Kronen (ca. 73 Millionen Euro) auf jetzt 865 Millionen Kronen (ca. 31,6 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz der Bahn ist leicht gestiegen, um 175 Millionen Kronen auf nunmehr 33 Milliarden Kronen (ca. 1,2 Milliarden Euro). Dies geht aus dem ČD-Jahresbericht hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Aufschwung nebst den guten Wachstumszahlen basiert vor allem auf dem Gütertransport. In diesem Sektor habe es einen Gewinn nach Steuern von 877 Millionen Kronen (ca. 32 Millionen Euro) gegeben, der von der Tochtergesellschaft der Bahn, ČD Cargo, erzielt wurde. Gegenüber dem Jahr 2013 konnte der Gewinn um 100 Millionen Kronen (ca. 3,65 Millionen Euro) erhöht werden, steht in dem Jahresbericht.

Untersuchung: 31 Prozent der Tschechen von 25 bis 65 Jahren leiden an Depressionen

Drei von zehn Tschechen und Tschechinnen im Arbeitsalter von 25 bis 65 Jahren leiden an Depressionen, Angst vor einem Burnout-Syndrom haben 34 Prozent der Erwerbstätigen. Einen gesunden Lebensstil pflegt nur knapp ein Fünftel der Befragten. Das sind die Ergebnisse von Untersuchungen der Psychiatrischen Klinik an der Prager Karlsuniversität in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Stem/Mark, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. An den Untersuchungen haben im vergangenen Herbst mehr als 1000 Personen zwischen 25 und 65 Jahren teilgenommen. Nach Meinung von Experten sind Depression, Stress und Burnout eine relativ häufig anzutreffende Erscheinung in Tschechien. Entscheidende Faktoren für diese Häufigkeit seien insbesondere ein zu passiver Lebensstil und der übermäßig hohe Alkoholgenuss, bemerken die Experten.

Eishockey: Ručinský und Židlický definitiv nicht im tschechischen Kader

Im Aufgebot der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft für die Heim-WM in Prag werden endgültig die beiden Routiniers Martin Ručinský und Marek Židlický fehlen. Der 44-jährige Ručinský hatte sich in den Playoffs der nationalen Extraliga einen Nerv im Bereich der Wirbelsäule eingeklemmt und so in der Finalserie seines Clubs HC Verva Litvínov gegen Třinec nur mit Hilfe von schmerzstillenden Mitteln spielen können. Die Zeit, den Olympiasieger und dreifachen Weltmeister dank der Behandlung des anerkannten Physiotherapeuten Pavel Kolář bis zur WM 100-prozentig fit zu kriegen, reicht jedoch nicht aus. Verteidiger Židlický, in Nordamerika in Diensten des NHL-Clubs Detroit Red Wings, wiederum leidet an den Folgen einer Gehirnerschütterung. Deshalb fehlte der 38-Jährige bereits beim siebten Match in der Stanley-Cup-Serie seines Teams mit Tampa Bay.

Für die WM-Auftaktpartie der tschechischen Mannschaft am Freitag gegen Schweden hat Head Coach Vladimír Růžička am Donnerstag 21 Spieler (zwei Torhüter, sieben Verteidiger, zwölf Angreifer) gemeldet. Die sechs übrigen Akteure seines erweiterten WM-Kaders, darunter Torhüter Jakub Kovář und Ex-Kapitän Radek Smoleňák, müssen sich indes gedulden. Nur vier von ihnen können noch offiziell nominiert werden, die zwei übrigen können nicht im 25er-WM-Aufgebot berücksichtigt werden. Für die restlichen Nominierungen will Trainer Růžička bis Mitte nächster Woche noch den Verlauf der WM und des Stanley Cups abwarten. Stars der tschechischen Mannschaft sind die NHL-Angreifer Jaromír Jágr und Jakub Voráček sowie Goalie Ondřej Pavelec.

Tennis: Drei Tschechinnen bestreiten Semifinale der Prague Open

Bei den J&T Banka Prague Open, einem WTA-Turnier der Damen, haben sich drei tschechische Tennisspielerinnen für das Halbfinale qualifiziert. Die im Turnier an Nummer eins gesetzte Karolína Plíškova setzte sich am Donnerstag gegen ihre Landsfrau Denisa Allertová in drei Sätzen durch. In zwei weiteren der vier Viertelfinalspiele gab es ebenfalls rein tschechische Duelle: Die erst 18-jährige Kateřina Siniaková bezwang dabei überraschend die an Nummer drei gesetzte Barbora Strýcová in zwei Sätzen, während sich Qualifikantin Lucie Hradecká in drei Sätzen gegen Klára Koukalová behauptete. Im Halbfinale treffen nun Siniaková und Hradecká aufeinander, während Plíškova gegen die Belgierin Yanina Wickmayer antritt.

Das Wetter am Freitag: bedeckt mit Regen oder Schauern, bis 14 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, gelegentlich Regen oder Schauer, im Südwesten des Landes wird es dauerhafter regnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 10 bis 14 Grad Celsius, im Südosten sind örtlich auch 16 Grad möglich. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 6 Grad Celsius erreicht. Es weht ein leichter Wind aus Südwest.