Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Amerikanischer Truppenverband in Prag eingetroffen – kleinerer Konvoi hat Verspätung

Bis zum späten Montagnachmittag hatte die Mehrzahl der Soldaten und Fahrzeuge des amerikanischen Truppenverbands, der von einem Manöver im Baltikum ins deutsche Vilseck zurückkehrt, die tschechische Hauptstadt erreicht. Der Verband mit über 500 Soldaten und 115 Schützenpanzern hatte am Sonntag mit mehreren kleineren Konvois auf drei Routen die polnisch-tschechische Grenze überquert. Die Konvois passierten zunächst die tschechischen Grenzorte Bohumín, Náchod und Harrachov und beendeten ihre Fahrt in Vyškov, Pardubice und Liberec, wo die Soldaten übernachteten. Auf ihrer Weiterfahrt am Montag nach Prag kam es zum Teil zu gewissen Verspätungen, die durch Unfälle und Staus auf Tschechiens Autobahnen hervorgerufen wurden. Eine längere Verspätung hat lediglich ein kleinerer Konvoi, der in Vyškov gestartet war. Der Grund war eine Panne an einem der Militärfahrzeuge. Der Konvoi wird am Abend in Prag erwartet.

Vor der Kaserne im Prager Stadtteil Ruzyně haben sich Hunderte Fans der US-Armee mit Fahnen der USA, der Nato oder der EU eingefunden, um die Amerikaner auf das Herzlichste zu begrüßen. Eine geplante Demonstration gegen die US-Soldaten verlief im Sande, weil die Zahl der Gegner verschwindet gering geblieben ist. Der Befehlshaber des Konvois, Tim Payment, bezeichnete den Empfang in Tschechien dann auch als eine angenehme Überraschung. Überall, wo man gehalten habe, sei ihm und seinen Soldaten eine unglaubliche Unterstützung entgegengebracht worden, sagte Payment.

Am Dienstag kann die Öffentlichkeit in der Prager Kaserne die US-Militärtechnik besichtigen und mit den Soldaten zusammentreffen. Am Mittwoch wird der Truppenverband Tschechien über den westböhmischen Grenzort Rozvadov verlassen.

Server E15: Kmoníček soll neuer Botschafter in den USA werden

Neuer tschechischer Botschafter in den Vereinigten Staaten soll allen Erwartungen zufolge der Direktor der Auslandsabteilung in der Präsidialkanzlei, Hynek Kmoníček, werden. Das gab am Montag das Internetportal E15.cz unter Berufung auf zwei Quellen bekannt. Über die Ernennung des Botschafters wird die Regierung in einer geheimen Abstimmung entscheiden. Kmoníček soll dann Petr Gandalovič ablösen, dessen Amtsperiode als Botschafter in Washington in diesem Jahr zu Ende geht. Nach Aussage von Kmoníček müsse die Entscheidung über Gandalovičs Nachfolger zwischen dem Außenministerium und der Regierung gefällt werden. Über Kmoníčeks Ambitionen, Botschafter in den USA zu werden, wird schon längere Zeit gesprochen. Wesentlich wird dabei auch sein, ob Präsident Milos Zeman seinen Auslandsexperten für die neue Aufgabe ohne weiteres freigeben wird.

Zeitung „LN“: Katar half bei Freilassung der in Pakistan entführten Tschechinnen

Zur Freilassung der beiden Tschechinnen, die vor zwei Jahren in Pakistan entführt wurden, hat auch Katar immens beigetragen. Die Tschechische Republik sprach das Emirat diskret an mit der Bitte um die Vermittlung von Verhandlungen. Das schreibt die Tageszeitung „Lidové noviny“ (LN) in ihrer Montagausgabe. Der Zeitung zufolge hat der damalige Chef des tschechischen Nachrichtendienstes, Ivo Schwarz, im Frühjahr 2014 Katars Hauptstadt Doha besucht. Das Außenministerium gab jedoch keine Stellungnahme ab und wollte die Zusammenarbeit mit Katar offiziell auch nicht bestätigen. Die tschechischen Politiker behaupten, dass für die freigelassenen Frauen kein Lösegeld bezahlt wurde. Das Wochenmagazin „Respekt“ schrieb in seiner neuesten Ausgabe, dass über ein Lösegeld zumindest verhandelt wurde. Laut „Respekt“ kontaktierten die Entführer die Unterhändler und die Familien der beiden Entführten zweimal.

Die beiden Tschechinnen wurden im März 2013 in der Provinz Baluchistan entführt, als sie über Pakistan nach Indien reisten. Am Samstag kehrten sie nach Tschechien zurück.

Regen und Schneeschmelze lassen Pegel steigen – Dachschäden nach Sturm

Starke Regenfälle in der Nacht zum Montag und die fortwährende Schneeschmelze haben die Pegel der Bäche und Flussläufe in einigen tschechischen Gebirgen schnell ansteigen lassen und für Hochwassergefahr gesorgt. Im zentralen Riesengebirgsort Pec pod Sněžkou / Petzer unter der Schneekoppe ist das Wasser bereits in einige Wohnkeller gelaufen. In Südböhmen hat die Otava in Sušice / Schüttenhofen ebenso schon den Pegel für die dritte Hochwasser-Warnstufe erreicht. Auch wenn die Wasserstände tagsüber vielerorts etwas zurückgegangen sind, so sagen die Meteorologen auch für die Nacht zum Dienstag wieder anhaltende Regenfälle voraus.

Heftige Sturmböen haben zudem für weitere Gefährdungen gesorgt. Im ostböhmischen Pardubice musste die Feuerwehr sechs umgestürzte Bäume von den Straßen entfernen. Im nordböhmischen Sloup / Bürgstein mussten 20 Bewohner eines Seniorenheims evakuiert werden. Der Grund: An ihrer Unterkunft hatte der Wind das Blechdach abgerissen. Das Seniorenheim befindet sich im Areal eines alten Barockschlosses. In Šanov bei Znojmo / Znaim hat der Sturm ein weiteres Seniorenheim am Dach beschädigt. Hier mussten Feuerwehrleute sogar 40 ältere Menschen evakuieren.

ČOI stellt bei zwei Drittel der Gebrauchtwagenhändler Betrugsdelikte fest

Zwei Drittel (63 Prozent) der Gebrauchtwagenhändler in Tschechien verstoßen gegen die Vorschriften. Das ist das Ergebnis der Kontrollen, die die Tschechische Handelsinspektion (ČOI) zum Ende des vergangenen Jahres vorgenommen hat. Insbesondere die auf den Tachos angegebenen Fahrtkilometer der Autos entsprächen häufig nicht der Wirklichkeit, heißt es. Der Minister für Industrie und Handel, Jan Mládek, sieht darin den klaren Beleg, dass der Gebrauchtwagen-Verkauf in Tschechien immer noch ein großes Betrugsgeschäft sei. Mládek will deshalb erwirken, dass das Zurückstellen der Kilometer auf dem Tacho genauso wie in Deutschland und in den USA als eine Straftat geahndet wird.

Von den 84 Gebrauchtwagenhändlern, die die Inspektion zum Ende des Vorjahres überprüft hat, haben 53 gegen die gültigen Rechtsvorschriften verstoßen. Die schlechtesten Resultate haben die Kontrolleure dabei im Mährisch-Schlesischen Kreis und im Kreis Olomouc / Olmütz festgestellt. Dort haben 12 von 13 Verkäufern betrogen. Angesichts dieser Ergebnisse will ČOI auch in diesem Jahr bei den Kontrollen nicht nachlassen.

Student Agency steigert 2014 Flugticket-Verkauf um 18 Prozent

Das tschechische Transport- und Service-Unternehmen Student Agency hat im vergangenen Jahr für den Verkauf von Flugtickets insgesamt 2,56 Milliarden Kronen (ca. 93 Millionen Euro) eingenommen. Das ist ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus einem Pressebericht hervor, den die Firma am Montag an die zentralen Medien weitergeleitet hat.

Student Agency war 2014 somit der erfolgreichste Flugticket-Verkäufer auf dem tschechischen Markt. Die Konkurrenzfirma Asiana, die das Internetportal Letuška.cz (dt. etwa Flugbegleiterin.cz) betreibt, konnte ihren Umsatz nämlich nur um sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Kronen (ca. 80 Millionen Euro) steigern. Dazu verkaufte Asiana 167.000 Flugtickets, Student Agency indes 242.000 Tickets.

Das beliebteste Reiseziel in Europa ist schon seit längerer Zeit Paris, gefolgt von Barcelona, Amsterdam, London und Rom. Das größte Interesse an Flugtickets für diese Destinationen gibt es im Frühjahr und im Herbst. Von den außereuropäischen Reisezielen stand auch im vergangenen Jahr wieder das thailändische Bangkok am höchsten im Kurs.

In Prag finden zwei Konzerte für US-Armee statt

Zwei Konzerte für die US-Armee werden am Dienstag in Prag veranstaltet. Das Konzert im Saal La Fabrika ist auch für die Öffentlichkeit bestimmt, der Eintritt ist frei. Während des Abends werden zudem historische Fotografien und Archivdokumente gezeigt, die an die Befreiung durch die US-Armee im Jahre 1945 erinnern. Das Ziel der Veranstaltung sei es, den Soldaten des US-Konvois, die Fahrt durch Tschechien angenehmer zu machen, teilte eine der Organisatorinnen mit. Ein weiteres Konzert beginnt um 16 Uhr vor den Kasernen in Prag – Ruzyně.

Fußball: David Lafata zum Fußballer des Jahres 2014 gewählt

David Lafata ist am Sonntag zum tschechischen Fußballspieler des Jahres 2014 gekürt worden. Der Stürmer von Sparta Prag ist seit 1995 der erste Kicker der tschechischen Fußball-Liga, der in der vom Fußballverband Tschechiens durchgeführten Umfrage triumphierte. Zuvor wurde sechsmal in Folge Torwart Petr Čech vom FC Chelsea zum Fußballer des Jahres gewählt. Zweiter in der Umfrage wurde Pavel Kadeřábek von Sparta Prag, dritter Tomáš Rosický vom FC Arsenal. Zum Trainer des Jahres wurde Nationalcoach Pavel Vrba gewählt.

Eishockey: Třinec und Litvínov führen in Play-off-Halbfinale mit 2:0

In den Playoffs zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft haben der HC Oceláři Třinec und der HC Verva Litvínov die besten Chancen, die Endspielserie zu bestreiten. Nach den ersten vier Begegnungen des Halbfinales, den beiden Heimspielen von Litvínov gegen Kometa Brünn und Třinec gegen Sparta Prag, liegen die Nordböhmen und die Schlesier mit je 2:0 Siegen in Front. Litvínov setzte sich zweimal knapp, mit 3:2 und 2:1, gegen Brno / Brünn durch, Třinec kämpfte Sparta mit 6:2 und 5:4 nach Verlängerung nieder. Die Vergleiche drei und vier werden am Montag und Dienstag in Brünn sowie am Mittwoch und Donnerstag in Prag ausgetragen.

Tennis: Berdych erreicht das Achtelfinale in Miami

Tennisspieler Tomáš Berdych hat beim Turnier in Miami das Achtelfinale erreicht. In seinem Drittrundenmatch am Sonntag konnte der Tscheche dabei eine fast schon verlorene Partie noch drehen. Gegen den Australier Bernard Tomic hatte Berdych den ersten Satz mit 5:7 verloren und lag im zweiten Satz bereits mit 0:4 beziehungsweise 2:5 zurück. Dann aber steigerte sich der Weltranglisten-Neunte zusehends und gewann die Sätze zwei und drei mit 7:6 und 6:1. Im Achtelfinale trifft Berdych nun auf den Franzosen Gaël Monfils.

Das Wetter am Dienstag: bedeckt mit Regen oder Schnee, bis 13 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt. Am Vormittag regnet es ständig, in höheren Lagen gehen die Regenfälle in Schneeregen oder Schneefall über. Am Nachmittag ist es zumeist wechselhaft, von Westen her ziehen aber erneut Wolken auf, die häufig zu Schauern führen. Gegen Abend dann wieder Regen- beziehungsweise Schneefall. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 9 bis 13 Grad, in Mähren und Mährisch-Schlesien aber nur bei 6 bis 10 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 2 Grad Celsius erreicht, mit Ausnahme des Böhmerwalds, wo es bis zu 5 Grad warm wird. Es weht ein frischer Wind aus Westen, der auflandig ist und im Gebirge Sturmspitzen von 125 Kilometer pro Stunde erreichen kann.