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Regierung in Prag stimmt US-Truppentransport über Tschechien zu

Die Regierung in Prag hat der Durchfahrt eines amerikanischen Militärkonvois über das tschechische Territorium zugestimmt. Darüber informierte Premier Bohuslav Sobotka am Montag die Medien des Landes. Die Zustimmung sei eine Äußerung der Solidarität und eine Bestätigung der tschechischen Verpflichtungen gegenüber den Nato-Partnern, erklärte Sobotka. Der Konvoi mit fast 120 Fahrzeugen wird auf seinem Rückweg vom Baltikum nach Deutschland sechs Länder aus Ost-und Mitteleuropa durchqueren. Die Tschechische Republik wird er in der Zeit vom 29. März bis 1. April passieren.

Der Truppenverband der US-Armee nimmt derzeit an der Nato-Übung „Atlantic Resolve“ (Atlantische Entschlossenheit) im Baltikum und in Polen teil. Ziel der Manöver ist die Demonstration der Unterstützung jener Nato-Länder, die sich angesichts der russischen Aggressionen in der Ukraine nun auch vom Imperium in Moskau bedroht fühlen. Nach den Übungen in Polen, Estland und Litauen werden die amerikanischen Militäreinheiten auf der Straße an ihren Heimatstandort im oberpfälzischen Vilseck zurückkehren. Die US-Armee spricht daher von einem „road march“ (Straßenmarsch), bei dem vor allem die vierachsigen Radschützenpanzer vom Typ Stryker zum Einsatz kommen.

Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický gab auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt, dass sich der Konvoi aus 516 Mann Besatzung und 118 Fahrzeugen zusammensetzen werde. Der Konvoi werde auf drei verschiedenen Trassen bis Prag rollen, und von der Hauptstadt werden die Militäreinheiten über Plzeň / Pilsen auf der Straße bis nach Vilseck fahren. In Tschechien seien drei Übernachtungen und zwei Zwischenstopps geplant, bei denen unter anderem die Fahrzeuge betankt werden, informierte Stropnický. Nach Aussage von Außenminister Lubomír Zaorálek zeigten die Manöver und der Truppenmarsch deutlich, dass in der Nato gelte: „Einer für alle und alle für einen.“

Entführter Tscheche: Außenminister bat EU-Amtskollegen um Hilfe

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek Sozialdemokraten) hat seine Amtskollegen aus den EU-Ländern offiziell um Hilfe gebeten. Die Hilfe betrifft die Suche nach dem tschechischen Bürger, der vor mehr als einer Woche in Libyen von Milizen des Islamischen Staates entführt wurde. Zaorálek informierte darüber am Rande des Außenministertreffens am Montag in Brüssel. Er führte weiter an, mit einigen Amtskollegen, wie etwa mit dem österreichischen Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres Sebastian Kurz, auch direkte Verhandlungen geführt zu haben.

Lubomír Zaorálek nimmt am Montag und Dienstag an einer Sitzung des Rates für Auswärtige Angelegenheiten und des Allgemeinen Rates in Brüssel teil. Hauptthema des Rates für Auswärtige Angelegenheiten sind Beziehungen zwischen der EU und Afrika sowie die Lage um den Islamischen Staat in Syrien und im Irak.

Sobotka: EU-Kommission stimmt dem Beamtengesetz zu, Tschechien kann Fördergelder schöpfen

Die Europäische Kommission hat den Änderungen im tschechischen Beamtengesetz und dessen endgültiger Fassung zugestimmt. Das wird in einer Presseerklärung angeführt, die der tschechische Premier Bohuslav Sobotka am Montag veröffentlicht hat. Die Tschechische Republik habe somit die wichtigste Bedingung erfüllt, um Geld aus den neuen EU-Förderprogrammen zu schöpfen zu können, steht in der Presseerklärung. Die Verabschiedung des Beamtengesetzes gilt als Voraussetzung, damit Prag auf die Finanzmittel für 2014 bis 2020 zugreifen kann. Nun muss die EU-Kommission noch die konkreten Operationsprogramme billigen. Es liege an einzelnen Ministerien, die Verhandlungen mit der EU-Kommission über ihre Operationsprogramme zu Ende zu führen, führte Sobotka an. Der tschechische Premier hat am Anfang März EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einem Brief geschrieben, dass Tschechien die Brüsseler Forderung nach einem Beamtengesetz umgesetzt habe. Juncker bestätigte daraufhin seine Zustimmung dem Gesetz.

Das Beamtengesetz ist seit Jahresbeginn in Kraft. Die Europäische Kommission hatte jedoch Unklarheiten bei der Umsetzung der Rechtsnorm beanstandet. Seinem Brief hat Sobotka dem Bericht nach eine Erklärung beigefügt, wie alle notwendigen Schritte umgesetzt werden sollen.

Sobotka-Kabinett beschließt Lohnerhöhung für regionale Politiker

Das Kabinett von Premier Bohuslav Sobotka hat am Montag entschieden, die Gehälter der regionalen und kommunalen Politiker um 3,5 Prozent zu erhöhen. Die Gehaltserhöhung für die Hauptmänner der Kreise, deren Stellvertreter, die Bürgermeister und Vizebürgermeister sowie die Stadträte und übrigen Ortsvertreter tritt am 1. April in Kraft, informierte die Presseabteilung der Regierung. Der Vorschlag zur Gehaltserhöhung wurde vom Innenministerium eingebracht, das wiederum auf eine Forderung des Verbandes der Städte und Gemeinden reagierte. Die Lohnaufstockung wurde möglich durch eine Novelle zum Gesetz über höhere Gehälter für Staatsbeamte, die im vergangenen Jahr gebilligt wurde.

Tschechische Polizei schnappt steckbrieflich gesuchten Ukrainer bei Pilsen

Polizisten der Einheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (ÚOOZ) haben im Kreis Plzeň / Pilsen einen flüchtigen Ukrainer geschnappt. In seinem Heimatland wird der 34-Jährige wegen Mordes verfolgt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsentzug. Nur einen Tag nach der Erteilung des internationalen Haftbefehls habe man schnell gehandelt und den Verdächtigen ihm Kreis Pilsen aufgespürt. Dort hatte sich der Ukrainer vor der Strafverfolgung in seiner Heimat versteckt, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums in Prag am Montag. Nun sitze der Mann in Haft und warte auf die Entscheidung der Justizorgane über seine Überführung in die Ukraine, ergänzte der Sprecher.

In Tschechien wird deutlich mehr Falschgeld als im Vorjahr sichergestellt

In der Tschechischen Republik sind im vergangenen Jahr insgesamt 5461 Stück gefälschte Banknoten und Münzen aller Währungen sichergestellt worden. Das waren 75 Prozent mehr als im Vorjahr 2013. Die häufigsten Fälschungen betrafen ausländische Geldscheine und Münzen, ihre Zahl stieg von 1978 auf 3063 Stücke. In 2398 Fällen, also um 353 mehr als im Vorjahr, wurde die tschechische Krone gefälscht. Besonders beliebt bei den Fälschern sind die 1000- und 500-Kronen-Gledscheine mit älteren Sicherheitselementen. Der Gesamtwert der sichergestellten Fälschungen belief sich auf 2,22 Millionen Kronen (81.300 Euro), im Jahr 2013 waren es 1,89 Millionen Kronen (69.200 Euro). Die höchste Zahl der gefälschten Geldscheine wurde in den letzten fünfzehn Jahren 2003 verzeichnet, und zwar insgesamt 11.187 Banknoten und Münzen. Die Tschechische Nationalbank machte die Angaben am Montag in einem Pressebericht bekannt.

Magazin „Ekonom“: Iveco CR produziert 2014 Rekordzahl von 3288 Bussen

Das Unternehmen Iveco Czech Republic (CR) hat im vergangenen Jahr 3288 Autobusse hergestellt – das ist ein neues Rekordergebnis in der Geschichte der Firma. Schon im Jahr 2013 hatten die Fahrzeugbauer aus dem ostböhmischen Výsoké Mýto mit 3165 produzierten Bussen eine neue Bestmarke aufgestellt, schreibt die Wochenzeitschrift „Ekonom“ in ihrer jüngsten Ausgabe vom Montag.

Die Firma hat im vergangenen Jahr einen Erlös von mehr als 14,5 Milliarden Kronen (ca. 530 Millionen Euro) erzielt. Das ist ein Zuwachs von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten seiner Autobusse hat das tschechische Iveco-Unternehmen schon traditionell nach Frankreich exportiert, im letzten Jahr waren es 1640 Fahrzeuge. Deutsche Kunden haben 500 Busse bestellt, es folgten die Benelux-Staaten mit 250 Bussen und Italien mit 120 Fahrzeugen.

Die Firma Iveco Czech Republic wurde am 1. Juli 1993 gegründet, sie ist das Ergebnis der Privatisierung des Staatsunternehmens Karosa. Bis Ende 2006 trug die Firma auch noch den Namen Karosa AG, als Iveco Czech Republic wird sie ab dem 1. Januar 2007 geführt. In dem Unternehmen waren im vergangenen Jahr etwas mehr als 3100 Arbeitnehmer beschäftigt. Hinzu rechnen könne man aber auch die 1700 Menschen, die bei den tschechischen Zuliefern der Firma arbeiten, sagte Generaldirektor Jiří Vaněk gegenüber der Wochenzeitschrift.

14. JazzFest wurde in Brünn gestartet

Mit einem Doppelkonzert von zwei Jazzpianisten wurde am Sonntagabend das 14. JazzFest in der mährischen Metropole Brno / Brünn gestartet. Am Eröffnungsabend spielten der US-Amerikaner Craig Taborn sowie das Trio des israelischen Pianisten Shai Maestro. Das größte Jazzfestival hierzulande bietet bis Mitte Juni insgesamt vierzehn Konzertabende an. In Brünn werden unter anderem Dianne Reeves, Bobby McFerrin und Chick Corea, aber auch junge Jazzkünstler aus Tschechien und Europa auftreten.

Fußball: Gebre Selassie und Hloušek im tschechischen Kader für die EM-Qualifikation

Theodor Gebre Selassie von Werder Bremen kehrt nach einjähriger Pause in den Kreis der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft zurück. Der Abwehrspieler ist von Trainer Pavel Vrba für das EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland berufen worden. „Theo hat in Bremen gezeigt, dass er auch sehr offensiv spielen kann“, sagte Vrba einer Verbandsmitteilung zufolge. Das Spiel findet am 28. März in Prag statt. In dem vorerst 19-köpfigen Aufgebot ist diesmal auch Mittelfeldspieler Adam Hloušek vom VfB Stuttgart vertreten. Gebre Selassie und Hloušek hatten zuletzt beim Länderspiel gegen Norwegen (2:2) im März 2014 für ihr Heimatland gespielt.

Eishockey: Erfolgscoach Růžička bleibt bis Mai 2016 Tschechiens Nationaltrainer

Erfolgscoach Vladimír Růžička wird auch in der kommenden Saison die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft trainieren. Das gab der Präsident des Tschechischen Eishockey-Verbandes (ČSLH), Tomáš Král, am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Růžička habe einen Ein-Jahres-Vertrag unterzeichnet, er werde demnach auch nach der Heim-WM in Prag und Ostrava / Ostrau der Cheftrainer der tschechischen A-Auswahl sein, informierte Král. Růžičkas ursprünglicher Vertrag läuft Ende Mai aus. Als Head Coach hat der 51-Jährige die tschechische Mannschaft schon zweimal zum WM-Titel (2005, 2010) geführt. Als Spieler wurde Růžička 1998 Olympiasieger und 1985 Weltmeister.

Das Wetter am Dienstag: sonnig-heiter, bis 17 Grad, stürmisch im Erzgebirge

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkenlos, nur am Morgen tritt vereinzelt noch etwas Hochnebel auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 13 bis 17 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter wird maximal 8 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus Südosten, im Erzgebirge allerdings wird es zum Teil etwas stürmisch mit Windspitzen von 25 Meter pro Sekunde.