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Tschechien wird drei Millionen Kronen für Kampf gegen Ebola spenden

Die Tschechische Republik wird der Organisation Ärzte ohne Grenzen drei Millionen Kronen (ca. 110.000 Euro) zur Unterstützung ihres Kampf gegen das Ebola-Virus in Westafrika überweisen. Die entsprechende Anordnung sei heute von Außenminister Lubomír Zaorálek unterschrieben worden, sagte Ministerpräsident Bohuslav Sobotka am Donnerstag in Prag. Laut Sobotka werde Tschechien der Ärzteorganisation zudem eine materielle Hilfe zukommen lassen. Das Hilfspaket werde vor allem aus Schutzmaterialien bestehen, die das Ausbreiten des Virus verhindern sollen, hieß es. Der Entscheidung der Kabinettsspitze war ein Treffen von Premier Sobotka mit dem Direktor der tschechischen Landesorganisation von „Ärzte ohne Grenzen“, Pavel Gruber, vorausgegangen. An dem Treffen nahmen neben Zaorálek zudem Verteidigungsminister Martin Stropnický, Gesundheitsminister Svatopluk Němeček und Innenminister Milan Chovanec teil.

Die Tschechische Republik reagierte damit auf den Aufruf der Organisation Ärzte ohne Grenzen für eine Soforthilfe in den vom Ebola-Virus betroffenen afrikanischen Staaten.

Erste Lieferung der Munition für kämpfende Kurden im Irak ausgeflogen

Vom ostböhmischen Pardubice aus wurde am Donnerstag die erste Lieferung der Munition ausgeflogen, die die Tschechische Republik den Kurden im Nordirak für ihren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugesichert hat. Es handelt sich um Munition für Maschinengewehre in einem Umfang von 64,5 Tonnen. Dies sei die schwerste Ladung, die er je habe transportieren lassen, sagte Jean Maisonneuve, der Kommandeur der kanadischen Einheit, die den Flugtransport in den Irak durchführt. Ihre Transportmaschine vom Typ Globemaster soll nach einem Zwischenstopp in Bagdad am Donnerstagabend in der nordirakischen Stadt Erbil landen.

Insgesamt hat Tschechien den kämpfenden Kurden im Nordirak zehn Millionen Patronen für Kalaschnikow-Maschinenpistolen, acht Millionen Patronen für Maschinengewehre, 5000 Gefechtsköpfe für Panzerabwehrwaffen und 5000 Handgranaten versprochen. Die Menge der gesamten Lieferung beträgt 500 Tonnen. Davon sind allein 250 Tonnen Patronen für Maschinengewehre, die in drei weiteren Flügen am 20., 22. und 24. September ihren Empfänger erreichen sollen, hieß es.

Prager Treffen: Senat soll EU zum Handeln gegen Antisemitismus auffordern

Der tschechische Senat sollte bei der Europäischen Union appellieren, dass sich deren zuständigen Organe mit den zuletzt verstärkten Äußerungen des Antisemitismus in Europa auseinandersetzen. Auf diese Konsequenz einigten sich die Teilnehmer einer Versammlung gegen Antisemitismus, die am Donnerstag in der oberen Kammer des tschechischen Parlaments stattfand. Die Anwesenden reagierten damit insbesondere auf die Welle der antijüdischen Stimmungen, die sich als Folge des unlängst beigelegten bewaffneten Konflikts zwischen Israel und der radikalen Palästinenser-Bewegung Hamas in halb Europa ausgebreitet hatten.

Die Redner auf der Versammlung – unter ihnen war auch Kulturminister Daniel Herman – verwiesen mehrfach darauf, dass die antijüdischen Äußerungen im Unterschied zur Vergangenheit auch von einer antiisraelischen Haltung geprägt sind. Und diese Haltung zeige sich ausgerechnet im Jahr des 75-jährigen Jubiläums seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Krieg, der auch vom Holocaust an den Juden geprägt war, von denen sechs Millionen durch das faschistische NS-Regime getötet wurden.

Neues Naturschutzgesetz für Nationalparks soll mindestens 15 Jahre gelten

Das neue Naturschutzgesetz für Nationalparks soll mindestens 15 Jahre gelten. Dies sagte Umweltminister Richard Brabec (Ano) auf einer Pressekonferenz am Mittwochabend. Damit solle sichergestellt werden, dass die Kernelemente nicht laufend dem Einfluss wechselnder Regierungen oder den Chefs der Nationalparks unterliegen.

Über die Novelle, die eine Regelung aus dem Jahr 1992 ablösen soll, hat das Umweltministerium in den beiden vergangenen Monaten Gespräche mit Wissenschaftlern, den betroffenen Gemeinden sowie Umweltorganisationen geführt. Die Neuregelung sieht unter anderem eine Unterteilung der Schutzgebiete in vier statt bisher drei Kategorien vor. Die bestehenden Zonen der ersten Kategorie würden demnach abgeschafft, dafür soll es sogenannte beruhigte Zonen geben. Umweltschützer befürchten, dass die Nationalparks dadurch nicht mehr ausreichend geschützt sind. Sie begrüßten jedoch, dass das Umweltministerium nun eine republikweite Neuregelung vorbereitet. Der ursprüngliche Vorschlag des Senats hätte nur für den Nationalpark Šumava / Böhmerwald gegolten.

Škoda setzt Produktion in Russland ab Montag fort

Die beiden russischen Werke des Pkw-Herstellers Škoda Auto in Kaluga und Nischni Nowgorod werden am kommenden Montag ihre Produktion wieder aufnehmen. Das teilte ein Sprecher des tschechischen Unternehmens am Donnerstag mit. Wegen der ungünstigen Situation am russischen Automarkt hatte Škoda die dortige Produktion ab dem 8. September unterbrochen.

Der Pkw-Verkauf der Firma in Russland ist im August um 4,6 Prozent auf 6800 Wagen gesunken. Negativ beeinflusst wurde diese Entwicklung durch die kriegerische Situation in der Ukraine und die beiderseitigen Sanktionen zwischen der EU und Russland. Diese Auswirkungen bekamen aber auch andere Autofirmen zu spüren wie Opel und Volkswagen, der Mutterkonzern von Škoda.

Die Beschäftigten in den beiden russischen Škoda-Werken haben demzufolge zwei komplette Wochen arbeitsfrei. Beide Werke sind logistisch miteinander verbunden, von daher musste die dortige Produktion auf einen Schlag eingestellt werden. In Kaluga werden die Modelle Superb, Fabia und Rapid, in Nischni Nowgorod der Octavia und der Yeti hergestellt.

Südmähren: Zwei Familien wurden wegen Erdrutschgefahr evakuiert

In der südmährischen Gemeinde Bulhary an der Thaja / Dyje droht eine vom Regen aufgeweichte Böschung abzurutschen. Wie der dortige Krisenstab am Donnerstag mitteilte, mussten zwei Familien deshalb aus ihren Häusern evakuiert werden. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich 14 Wohnhäuser mit 37 Bewohnern, drei Häuser sind nur zehn Meter von dem rutschenden Abhang entfernt. Wegen drohender Erdrutsche gilt der Notstand auch weiterhin für die ebenfalls in Bezirk Břeclav / Lundenburg liegenden Ortschaften Strachotín, Dolní Věstonice und Pavlov.

ČFTA reicht Film „Fair play“ für kommende Oscar-Nominierung ein

Die tschechische Film- und Fernsehakademie (ČFTA) hat den Streifen. „Fair play“ der Regisseurin und Drehbuchautorin Andrea Sedláčková für die Oscar-Nominierung zum Preis „Bester fremdsprachiger Film“ vorgeschlagen und eingereicht. Das gab die Akademie am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK bekannt. Die jeweils als Top Five jeder Kategorie für die Oscar-Verleihung nominierten Filme werden am 15. Januar 2015 von der amerikanischen Filmakademie bekanntgegeben. Die Oscar-Verleihung selbst findet am 22. Februar erneut in Los Angeles statt.

In ihrem Film „Fair play“ hat Regisseurin Sedláčková ein jahrelanges Tabu-Thema in der tschechoslowakischen beziehungsweise tschechischen Gesellschaft aufgegriffen – das Doping im Sport. Es ist der erste tschechische Streifen, der darüber gedreht wurde. Der Film ist am 6. März in die tschechischen Kinos gekommen.

Josef Pleskot ist Tschechiens Architekt des Jahres

Josef Pleskot wurde am Mittwoch in Prag zu Tschechiens Architekt des Jahres gekürt. Er erhält den Preis, der im Rahmen der Messe „For Arch“ verliehen wird, für den Entwurf des Kultur- und Veranstaltungszentrums „Welt der Technik“ in Ostrau / Ostrava. Es wird am 26. September eröffnet und befindet sich auf dem Areal der früheren Witkowitzer Eisenwerke / Vítkovické železárny in Ostrau. Ein Teil des Industriegeländes, zu dem ein Hochofen und eine Kokerei gehören, wurde 2008 zum Europäischen Kulturerbe erklärt. Pleskots Neubau hat einen dreieckigen Grundriss sowie eine 125 Meter breite und 12,5 Meter hohe Spiegelfassade. Zu den weiteren Bauten Pleskot zählen unter anderem das Rathaus von Benešov sowie das Bürogebäude Palmovka-Park im Prager Stadtteil Libeň.

Neue Ausstellung über Karel Čapek öffnet in Prag

Am Donnerstag eröffnet in Prag eine neue Ausstellung über Karel Čapek. Sie zeigt persönliche Gegenstände des Schriftstellers, die aus seiner Villa im 10. Prager Stadtbezirk stammen. Die Ausstellung mit dem Titel „Besuch bei Karel Čapek / Návštěva u Karla Čapka“ ist bis zum 19. Oktober in der Galerie „Deset“ zu sehen.

Der zehnte Prager Bezirk hatte im vergangenen Jahr einen Teil der Doppelvilla der Brüder Josef und Karel Čapek im Stadtteil Vínohrady erworben. Das Gebäude, das 1924 errichtet wurde, wird nun restauriert und soll nächstes Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Laut Bürgermeister Bohumil Zoufalík wurden in der Villa unveröffentlichte Briefe und Fotografien aufgefunden, weshalb man sich entschlossen habe, diese bereits jetzt auszustellen.

FIFA-Weltrangliste: Tschechien verbessert sich auf den 28. Platz

Der erste Sieg unter Nationaltrainer Pavel Vrba – das Prager 2:1 in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande – hat dem tschechischen Fußball in der Weltrangliste gleich eine Verbesserung um sieben Plätze eingebracht. In dem am Donnerstag vom Weltverband FIFA veröffentlichten September-Ranking liegt Tschechien nun auf dem 28. Platz. Das zweite Spiel seit dem August- Ranking – die 0:1-Heimniederlage gegen die USA – schlug indes nicht so stark zu Buche, weil es sich lediglich um ein Testspiel handelte.

Trotz der jüngsten Niederlage gegen WM-Finalgegner Argentinien bleibt Fußball-Weltmeister Deutschland an der Spitze der Weltrangliste, gefolgt von den Südamerikanern. Auf dem dritten Platz hat Kolumbien die Niederlande verdrängt. Der WM-Dritte rutschte durch die Niederlage gegen Tschechien auf Rang vier ab. Das nächste Ranking wird am 23. Oktober veröffentlicht.

Das Wetter am Freitag: heiter bis wolkig, örtlich Schauer, bis 23 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis wolkig. Am Morgen und am Vormittag gibt es örtlich Frühnebel oder diesiges Wetter. Im Tagesverlauf kommt es in Böhmen zu Schauern, in West- und Nordwestböhmen vereinzelt auch zu Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 17 Grad Celsius erreicht.