Täglicher Nachrichtenüberblick

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Ankunft in Prag und Trauerfeier für die in Afghanistan getöteten Soldaten

Die Leichen der vier in Afghanistan getöteten tschechischen Soldaten sind am Donnerstag nach Prag überführt worden. Die Sondermaschine der Regierung landete gegen 13.30 Uhr auf dem Militärflughafen Kbely. An der anschließenden Trauerfeier mit militärischen Ehren nehmen neben den Angehörigen der Opfer auch Staatspräsident Miloš Zeman, Premier Bohuslav Sobotka, Verteidigungsminister Martin Stropnický sowie ranghohe Vertreter der Armee teil. Am Amtssitz von Zeman auf der Prager Burg wurde zudem die Staatsflagge auf Halbmast gezogen. Zuvor haben um zwölf Uhr im ganzen Land die Sirenen geheult oder Kirchenglocken geläutet. Dies hatte die tschechische Regierung bei ihrer Kabinettssitzung am Mittwoch beschlossen.

Die vier Soldaten waren am Dienstagmorgen bei einem Selbstmordanschlag der Taliban getötet worden. Sie gehörten zur Isaf-Schutztruppe. Bei dem Attentat, das in der ostafghanischen Provinz Parwan verübt wurde, erlitt ein weiterer tschechischer Soldat schwere Verletzungen. Er wird derzeit in einem amerikanischen Krankenhaus auf der Militärbasis Bagram behandelt. Am Donnerstag wurde er schon zum vierten Male operiert, sein Gesundheitszustand sei stabil, sagte die Sprecherin des Generalstabs der Tschechischen Armee, Jana Růžičková, vor Journalisten.

Tschechien und weitere 17 EU-Länder sollen Flugverkehr besser koordinieren

Die Tschechische Republik gehört zu den 18 Ländern der Europäischen Union, die am Donnerstag von der EU-Kommission aufgefordert wurden, die Flugordnung in ihrem gemeinsamen Luftraum zu verbessern. Die Brüsseler Zentrale hatte den Mitgliedsstaaten der Union bis zum 4. Dezember 2012 auferlegt, zur optimaleren Nutzung des Luftraums sogenannte „Funktionsblöcke“ zu schaffen. Doch de facto ist noch nichts passiert, die Schaffung der Funktionsblöcke ist bisher stets verschoben worden. Diese Blöcke sollen nicht an der Landesgrenze Halt machen, sondern den Luftverkehr anhand der bedienten Flugtrassen besser aufeinander abstimmen. Tschechien hat eine entsprechende Vereinbarung mit Österreich, Slowenien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien abgeschlossen.

Tschechien und Bayern stärken Zusammenarbeit der BB-Nationalparks

Die Tschechische Republik und der Freistadt Bayern bauen die Zusammenarbeit der Nationalparks Bayerischer Wald und Böhmerwald (Šumava) aus. Die Kooperation, die in den zurückliegenden Jahren etwas stagnierte, soll nun durch ein neues Abkommen wieder gestärkt werden. Eine entsprechende Erklärung haben dazu der tschechische Umweltminister Richard Brabec und sein bayerischer Amtskollege Marcel Huber am Donnerstag in Bayerisch Eisenstein unterzeichnet. Gemeinsames Ziel sei es, dass die beiden Nationalparks zu einem „europaweit bedeutenden Schutzgebiet“ zusammenwachsen, sagte Huber. Laut Brabec soll es schon bald auch gemeinsame Streifen der Nationalpark-Mitarbeiter zu beiden Seiten der Grenze geben.

Die Nationalparks leisteten einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz. Gemeinsame Projekte könnten Huber zufolge grenzüberschreitende Populationen wie die von Luchs, Haselhuhn, Auerhuhn oder Habichtskauz stärken. Auch gemeinsame Tourismusprojekte seien geplant.

Der Nationalpark Bayerischer Wald mit etwa 240 Quadratkilometern war bei seiner Eröffnung 1970 der erste in Deutschland. Der 1991 gegründete Nationalpark Böhmerwald (Šumava) gehört mit rund 950 Quadratkilometern Fläche zu den größten Wald-Naturschutzgebieten in Mitteleuropa.

Prag will als erste tschechische Stadt Umweltzonen einführen

Prag will als erste tschechische Stadt Umweltzonen einführen. Den Plänen nach könnten ab Jahresbeginn 2016 nur noch schadstoffarme Autos berechtigt sein, in zentrale Teile der tschechischen Hauptstadt zu fahren. Für dieses Pilotprojekt vereinbarte der Prager Magistrat eine Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium, das entsprechende Abkommen wurde von beiden Seiten am Mittwoch unterzeichnet. Das Ministerium will zudem Subventionen ausschreiben, um die Einführung von Umweltzonen auch in anderen tschechischen Städten zu fördern.

In dem Abkommen mit dem Ministerium hat sich die Stadt Prag verpflichtet, bis Ende des Jahres eine Anordnung zu den Umweltzonen zu erlassen. Dem Gesetz nach können die Umweltzonen dann nach Ablauf von zwölf Monaten ausgerufen werden. Das hieße, dass die Zonen ab dem 1. Januar 2016 bestehen würden, sagte der stellvertretende Oberbürgermeister, Jiří Nouza (Top 09).

Bei Soběslav wurde mit Modernisierung von Eisenbahn-Korridor begonnen

Im südböhmischen Soběslav wurde am Donnerstag mit der Modernisierung zweier weiterer Abschnitte des IV. europäischen Eisenbahnkorridors begonnen. Es handelt sich dabei um den Streckenabschnitt von Ševětín über Horusice und Veselí nad Lužnicí bis nach Soběslav, dessen Umbau zirka 93 Million Euro kosten wird. Fast die Hälfte dieser Summe bezahlt die EU, sagte der Sprecher der staatlichen Schienennetzverwaltung (SŽDC). Bestandteil der Modernisierungsarbeiten sind unter anderem der Ausbau des Bahnkörpers auf je zwei Gleise und der komplette Umbau des Bahnhofes in Soběslav. Dank der Veränderungen werden nach Beendigung der Bauarbeiten alle Züge auf diesem Streckenabschnitt bis zu 160 Stundenkilometer schnell fahren können, hieß es.

Tschechien hat Grundstück für nationalen Pavillon zur Expo 2015 erworben

Die Tschechische Republik hat am Mittwoch das Grundstück für den Bau des nationalen Pavillons zur Weltausstellung Expo 2015 in Mailand übernommen. Die Firma, die den Pavillon errichten wird, will schon nächste Woche mit den Bauarbeiten beginnen. Die Expo 2015 öffnet am 1. Mai nächsten Jahres ihre Pforten.

Kauf des City Towers in Prag war größte Investition auf Bürohaus-Sektor

Nach dem Ende der Krise sei nun in Mitteleuropa auch wieder der Immobilien-Markt in Schwung gekommen, informierte das Beratungsbüro für Immobilienfragen Cushman & Wakefield (C & W) am Donnerstag. Für die Region sei im zweiten Quartal im Jahresvergleich ein Zuwachs von 73 Prozent verzeichnet worden, hieß es. Einen ähnlich hohen Anstieg gab es auch in der Tschechischen Republik: Wurden im zweiten Quartal dieses Jahres rund 340 Million Euro in den Erwerb von Immobilen investiert, so waren es von April bis Juni 2013 lediglich 108 Millionen Euro. Der größte Bedarf wurde dabei einmal mehr beim Ankauf von Büros registriert, bemerkte C & W.

Auf dem tschechischen Markt wurde im Bürosektor zudem die größte Transaktion des zweiten Quartals vollzogen: Es war der Kauf des City Tower-Wolkenkratzers im vierten Prager Stadtbezirk durch die Investmentgruppe PPF. Auf den Erwerb von Büros entfallen allein 43 Prozent aller Investitionen in der Region.

Zwei tschechische Mädchen bei Schiffsunglück in Kroatien verletzt

Bei einem Zusammenstoß zweier Schiffe nahe der kroatischen Insel Hvar sind am Mittwochabend zwei tschechische Mädchen schwer verletzt worden. Beide würden aber nicht in Lebensgefahr schweben, berichteten tschechische Medien. Sie seien in ein Krankenhaus in Split gebracht worden, wo eines der Mädchen am Kopf operiert wurde.

Den Berichten nach wurde eines der beiden Boote des Unglücks vom Vater eines der Mädchen gelenkt, das andere Boot angeblich von einem Österreicher. Der Zusammenstoß ereignete sich vor der Stadt Stari Grad.

Gedenkstätte Theresienstadt zeigt Ausstellung zu Oberst Graf von Stauffenberg

In der nationalen Gedenkstätte Terezín / Theresienstadt ist am Donnerstag eine Ausstellung zur Erinnerung an Claus Schenk Graf von Stauffenberg feierlich eröffnet worden. Oberst Graf von Stauffenberg war vor knapp 70 Jahren einer der Hauptorganisatoren des Attentats auf den NS-Führer Adolf Hitler, das am 20. Juli 1944 jedoch gescheitert ist. Graf von Stauffenberg und seine Mitstreiter wurden daraufhin einen Tag später erschossen.

Bei der Eröffnung der Ausstellung in Theresienstadt sagte Stauffenbergs Enkelin Elisabeth Ruge gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass die gesamte Familie über alle Generationen hinweg auf die Tat ihres Großvaters sehr stolz sei. Die Ausstellung zeigt das Leben des damaligen Stabschefs beim Befehlshaber des Einsatzheeres von seiner Jugend bis zu dem gescheiterten Attentat auf den Führer des NS-Regimes.

Filmfest Karlsbad: Regisseur Friedkin erhält Kristallglobus für Lebenswerk

Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor William Friedkin ist beim Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad für sein Lebenswerk geehrt worden. In der Nacht auf Donnerstag nahm er in dem westböhmischen Kurort einen Kristallglobus als Auszeichnung entgegen. Aus Anlass der Preisübergabe wurde Friedkins Streifen „Atemlos vor Angst“ von 1977 in einer restaurierten Version gezeigt. Seine größten Erfolge erlebte der Amerikaner indes mit dem Action-Thriller „French Connection – Brennpunkt Brooklyn“ und dem Horror-Film „Der Exorzist“.

Tennis: Tschechien dreifach im Viertelfinale europäischer Turniere

Bei internationalen Tennisturnieren in Europa haben die tschechischen Repräsentanten am Donnerstag gleich im Dreierpack den Einzug in das jeweilige Viertelfinale geschafft. Der beachtenswerteste Sieg gelang dabei Lukáš Rosol in zwei Sätzen gegen den favorisierten Deutschen Philipp Kohlschreiber beim ATP-Turnier in Stuttgart. Rosol bezwang die Nummer fünf der Setzliste mit 7:5 und 7:6.

In den anderen beiden Fällen sind jeweils junge Tschechinnen in die Runde der letzten Acht im Damen-Einzel eingezogen. Dies schaffte Karolina Plíšková beim WTA-Turnier in Bad Gastein durch einen Zwei-Satz-Sieg über die Rumänin Ana Bogdan. Die Tschechin Petra Cetkovská benötigte dafür drei Sätze. Beim WTA-Turnier in Bukarest besiegte sie die Niederländerin Kiki Bertens mit 6:4, 3:6 und 7:6.

Das Wetter am Freitag: bewölkt, Regen oder Schauer, bis 24 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, von Nordosten her meist Regen oder Schauer, später örtlich auch Gewitter. Gegen Abend gehen die Niederschläge allmählich zurück und der Himmel klart auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad, in Lagen ab 1000 Meter erreichen die Höchstwerte maximal 15 Grad Celsius.