Täglicher Nachrichtenüberblick

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Tschechien erneut bereit, Verletzte aus der Ukraine medizinisch zu versorgen

Die Tschechische Republik sei erneut darauf eingestellt, Verletzte aus der Ukraine aufzunehmen und medizinisch zu versorgen. Aus diesem Grund bereite das Innenministerium derzeit alle Maßnahmen zur Fortsetzung des Programms Medevac vor und warte darauf, ob die Regierung in Kiew Interesse an der angebotenen Hilfe zeige. Das erklärte Innenminister Milan Chovanec nach der Tagung des staatlichen Sicherheitsrates am Montag in Prag. Tschechien hat unlängst schon einmal 39 zum Teil schwerverletzte Ukrainer in Prag behandelt. Es waren Menschen, die bei den Unruhen in der ukrainischen Hauptstadt verwundet wurden. Jetzt wolle man besonders Menschen helfen, die bei den Kämpfen in der Ostukraine verletzt wurden, sagte Chovanec.

Tschechische Bahnen wegen ungültigen Mietvertrags mit ÖBB mit Geldbuße belegt

Das tschechische Kartellamt (ÚOHS) hat den Tschechischen Bahnen (ČD) untersagt, einen Mietvertrag mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu erfüllen. Schon im Oktober vorigen Jahres erklärte das Kartellamt den Vertrag als ungültig, jetzt belegte es die Tschechischen Bahnen mit einer Geldbuße von einer Millionen Kronen (ca. 36.400 Euro). Der Beschluss der Behörde ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Tschechischen Bahnen wollen gegen diese Entscheidung Berufung einlegen. Der Vertrag zwischen den Bahngesellschaften ČD und ÖBB wurde von der Firma Škoda Transportation angefochten.

Auf Grundlage des Vertrags haben die Tschechischen Bahnen elf Siemens-Lokomotiven vom Typ Taurus bei den ÖBB gemietet. Das Kartellamt sah dies hingegen nicht gegeben. Die Tschechischen Bahnen hatten argumentiert, es handle sich um ein Tauschgeschäft. Bei dem Geschäft mit einem Wert von mehreren Dutzend Millionen Kronen im Jahr liege die einzige Gegenleistung der tschechischen Seite in der regelmäßigen Reinigung der Lokomotiven, hieß es. Zudem bemängelten die Wettbewerbshüter, dass der Vertrag ohne öffentliche Ausschreibung abgeschlossen wurde.

Trotz des eindeutigen Bescheids, dass der Vertrag aus den genannten Gründen ungültig sei, haben die Tschechischen Bahnen einen Schnellzug mit vorgespannter Taurus-Lokomotive Anfang Mai auf der Strecke Prag – Břeclav eine Probefahrt machen lassen. Seit Mitte Juni setzt das nationale Unternehmen diese Züge auf der gesamten Strecke von Prag nach Wien ein.

Familie in Prag bekommt Rekord-Schmerzensgeld nach Geburtsfehler

Eine Familie aus Prag erhält Schmerzensgeld von umgerechnet 1,1 Millionen Euro, weil ihr vier Jahre altes Kind seit einem Geburtsfehler gelähmt und taubstumm ist. Das hat ein Prager Bezirksgericht am Montag entschieden. Der Agentur ČTK zufolge ist es die höchste Summe, die Eltern in einem solchen Fall jemals in Tschechien zugesprochen wurde.

Die zur Zahlung verurteilte Klinik kann gegen das Urteil Berufung einlegen. Bei der Geburt kam es zu unerwarteten Komplikationen, auf die nach Ansicht des Gerichts nicht angemessen reagiert wurde. Sachverständige hatten ausgesagt, dass ein Kaiserschnitt notwendig gewesen wäre.

Schwerer Autounfall in Brünn: Ein Schüler getötet, fünf weitere verletzt

Bei einem schweren Verkehrsunfall am Montag in der Brünner Innenstadt wurden sechs Gymnasiasten verletzt, drei davon schwer. Einer der in ein umliegendes Krankenhaus eingelieferten Jugendlichen erlag dort seinen schweren Verletzungen. Der Unfall ereignete sich am Nachmittag, als ein Lieferauto in eine Gruppe von zirka 20 Mittelschülern raste. Die Polizei testete den Fahrer des Unfallwagens auf Alkohol und Drogen, die Tests seien jedoch negativ. Zudem würde jetzt die Unfallursache untersucht, denn noch sei unklar, weshalb das Auto in die Gruppe raste, sagte ein Polizeisprecher. Die zwei lebenden Schwerverletzten seien nun in einem stabilen Zustand, die drei leicht Verletzten konnten nach ambulanter Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen werden, erklärte die Sprecherin des Brünner Fakultätskrankenhauses.

Premier Sobotka besucht Kreis Mährisch-Schlesien

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (ČSSD) besucht am Montag den Mährisch-Schlesischen Kreis. Sein erster Halt bei der Visite ist das Industriegebiet Mošnov. Dort will die südkoreanische Firma Hyundai Mobis Grundstücke für ein neues Werk erwerben. Die Investition würde etwa 900 neue Arbeitsplätze schaffen. Das Unternehmen produziert Autoteile für den Pkw-Hersteller Hyundai, der im nahe gelegenen Nošovice ein Fahrzeugwerk betreibt.

Sobotka trifft sich des Weiteren zu Gesprächen mit dem mährisch-schlesischen Kreishauptmann Miroslav Novák, dem CzechInvest-Direktor Ondřej Votruba und Vertretern der Stadt Ostrava / Ostrau. Geplant ist auch ein Besuch im Betrieb des Lkw-Herstellers Tatra in Kopřivnice / Nesselsdorf.

Mittelböhmens Kreishauptmann Josef Řihák tritt zurück

Der mittelböhmische Kreishauptmann Josef Řihák (ČSSD) ist von seinem Posten zurückgetreten. Er reagierte mit dem Schritt auf einen Aufruf seiner Parteikollegen in der vergangenen Woche. Sollte Řihák nicht selbst zurücktreten, werde er von der Kreisvertretung abberufen werden, hieß es am Donnerstag. Unter den Sozialdemokraten in Mittelböhmen gab es in der Vergangenheit zahlreiche Konflikte und Auseinandersetzungen. Unter anderem ging es um die Höhe der Hilfsleistungen nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr oder um den Vertreter der mittelböhmischen Organisation im republikweiten Parteivorstand der Sozialdemokraten.

Tschechien besuchten 2013 über 7,3 Millionen Touristen – Prag sehr preiswert

Die tschechische Hauptstadt Prag gehört für Touristen zu den preiswertesten Metropolen der Welt. Laut einer vom Reiseportal Trip Advisor vorgenommenen Bewertung von 48 internationalen Großstädten liegt Prag an neunter Stelle auf der unteren Preisskala. Die preiswerteste Destination für einen Ein-Tages-Aufenthalt ist dem Ranking zufolge die vietnamesische Stadt Hanoi, aus Europa liegen Sofia auf Platz fünf und Budapest auf Platz zehn.

In seiner Bewertung über das Preisniveau der 48 Touristenstädte verglich TripAvisor die Kosten für den Transport vom Flughafen zur Innenstadt, für eine Übernachtung und für einen Abendessen mit Wein und zwei Cocktails. In Hanoi zahlt man dafür rund 91 Dollar, in Prag zirka 119 Dollar, in London aber 312 Dollar. Die britische Metropole ist am teuersten, dicht gefolgt von Paris und New York.

Die Tschechische Republik wurde im vergangenen Jahr von 7,3 Millionen ausländischen Touristen besucht. Das ist ein neues Rekordergebnis und um zwei Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 2013 haben in Tschechien um 1,6 Prozent mehr Touristen übernachtet als im Jahr 2012, insgesamt wurden 13,9 Millionen Reisegäste registriert.

Reifenhersteller Nexen investiert zunächst 888 Mio. Euro in Nordböhmen

Der südkoreanische Reifenhersteller Nexen Tire plant eine Investition in Tschechien in Höhe von 23,7 Milliarden Kronen (umgerechnet ca. 888 Millionen Euro). Die Investition soll innerhalb von sieben Jahren ab 2016 vollzogen werden, gab die Firma am Montag bekannt. In einem Gewerbegebiet nahe der nordböhmischen Stadt Žatec / Saaz soll eine Nexen-Fabrik gebaut werden. In dem neuen Werk sollen bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen, die für die strukturschwache Region von großer Bedeutung sind. Mit dem Start der Produktion wird in vier Jahren gerechnet. Die tschechische Regierung hat den Abschluss des entsprechenden Investitionsvertrags mit Nexen in der vergangenen Woche beschlossen. Die Gesamtinvestitionen der Südkoreaner in Žatec sollen bei 40 Milliarden Kronen (ca. 1,5 Milliarden Euro) liegen.

Apple eröffnet in Prag ersten Firmenshop in Mittel- und Osteuropa

Der amerikanische Technologie-Konzern Apple eröffnet am Freitag in Prag seinen ersten Verkaufsshop in Mittel- und Osteuropa. Das Geschäft wird im Stadtteil Holešovice im Gebäude des größten Inlandanbieters von Elektronik-Waren Alza.cz platziert. In dem Shop können tschechische Kunden nach der Eröffnung stets alle Neuheiten von Apple zum gleichen Zeitpunkt wie in den USA erwarten. Details zur Geschäftseröffnung in Prag will Apple am Dienstag mitteilen.

Ehemaliger Zehnkampf-Olympiasieger Šebrle wird TV-Moderator

Der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer Roman Šebrle wechselt ein Jahr nach seinem Karriere-Ende das Metier und wird Fernsehmoderator. Vom 29. Juni an arbeitet der 39 Jahre alte Tscheche für die Hauptnachrichten des tschechischen Privatsenders Prima TV. Er sei überrascht, wie anders das Lesen vor der Kamera ist. Auch die Aussprache klinge ungewöhnlich. Aber nach 17 Jahren Leichtathletik sei das eine große Herausforderung, sagte der Olympiasieger, Welt- und Europameister am Montag.

Sein Engagement beim drittgrößten TV-Sender Tschechiens kommt überraschend – erst sechs Tage vor dem ersten öffentlichen Auftritt verriet der frühere „König der Athleten“ seinen Zukunftsplan. Allerdings soll Šebrle nur zehnmal im Monat moderieren, damit er auch seine zweite Sportkarriere als Profi-Golfer vorantreiben kann. Er träumt sogar von einer Olympia-Teilnahme 2016 in Rio de Janeiro.

Fußball: Tscheche Rajtoral wäre gern bei Hannover 96 geblieben

Nach dem Ende seines halbjährigen Gastspiels bei Hannover 96 hat der tschechische Nationalspieler František Rajtoral die Bundesliga gelobt. Die Atmosphäre in den Stadien sei spitze, sagte der Rechtsverteidiger der Onlineausgabe der Zeitung „Mladá fronta Dnes“ vom Montag. Fußball sei ein Gesprächsthema und werde in Deutschland von allen Seiten analysiert. Das sei für ihn eine unbezahlbare Erfahrung, die er mitnehme, denn die Bundesliga sei im Fußball einfach viel weiter als die tschechische Liga, sagte Rajtoral.

Rajtoral wäre gern geblieben, doch Hannover 96 löste die Kaufoption nach sieben Bundesliga-Einsätzen für den 28-Jährigen nicht ein. Er nehme das aber nicht als Enttäuschung, denn das könne im Fußball passieren, betonte Rajtoral, der nun zu seinem Heimatverein Viktoria Pilsen zurückkehrt.

Fußball: Tschechische Vereine vor lösbaren Aufgaben in Europa

Ein wenig im Schatten der Fußball-WM in Brasilien wurden am Montag im schweizerischen Nyon die ersten Qualifikationsrunden zu den europäischen Wettbewerben der Saison 2014/15 ausgelost. Die drei tschechischen Vertreter, die gleich zu Beginn ran müssen, bekamen dabei lösbare Aufgaben zugeteilt. Meister Sparta Prag trifft in der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League auf den Sieger der Erstrundenpaarung SP La Fiorita aus San Marino gegen Levadia Tallinn aus Estland. Auch in der Qualifikation zur Europa League haben die tschechischen Clubs aus Liberec und Mladá Boleslav zunächst Heimvorteil. Liberec empfängt dabei den slowakischen FC Košice, Mladá Boleslav den Sieger der Erstrundenbegegnung zwischen Gabala aus Aserbaidschan und Siroký Brijeg aus Bosnien-Herzegowina. Die Hinspiele werden vom 1. bis 3. Juli ausgetragen, die Rückspiele eine Woche später vom 8. bis 10. Juli. Tschechiens Vizemeister Viktoria Pilsen greift erst in der dritten Runde der Qualifikation zur Europa League ins Geschehen ein.

Das Wetter am Dienstag: leicht bewölkt, Schauer, bis 24 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, am Nachmittag und am Abend örtlich Schauer, insbesondere im Norden und Nordwesten des Landes. Vereinzelt auch Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte indes bei maximal 16 Grad Celsius.