Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Staatsoberhaupt Zeman lädt ukrainischen Präsidenten nach Prag ein

Das tschechische Staatsoberhaupt Miloš Zeman hat den neu gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zu einem Besuch nach Prag eingeladen. Darüber informierte Zeman die Öffentlichkeit am Sonntag in einer Diskussionssendung des Tschechischen Fernsehens. Er würde es begrüßen, so Zeman, wenn Poroschenko mit dem Oligarchen Rinat Achmetow aus dem prorussischen Gebiet von Donezk Verhandlungen aufnehmen würde. Sie sollten zusammen versuchen, eine Ausweitung des Konflikts bis hin zu einem offenen Bürgerkrieg in der Ukraine zu verhindern. Gemeinsam sollten beide vielmehr nach einem vernünftigen Kompromiss aus der jetzigen Lage suchen, so Zeman. Die aktuelle Stellungnahme der Regierung in Kiew zur Situation im Osten des Landes bezeichnete Zeman als unglücklich. Man könne nicht die russischsprachigen Einwohner der östlichen Regionen als Terroristen bezeichnen. Es seien unzufriedene Bürger, gegen die die ukrainische Armee nun einschreite, meint der tschechische Präsident.

EU-Kommission empfiehlt Einstellung des Defizit-Verfahrens gegen Tschechien

Die Europäische Kommission hat am Montag empfohlen, das Verfahren gegen die Tschechische Republik und fünf weitere EU-Länder wegen eines übermäßigen Haushaltsdefizits einzustellen. Der Vorschlag der Kommission wird den Finanzministern der Unionsstaaten am 20. Juni in Luxemburg vorgelegt. Das Finanzministerium in Prag begrüßte den Vorschlag der Kommission. Zurzeit läuft solch ein Verfahren gegen insgesamt 17 EU-Länder.

Das Verfahren gegen Tschechien wurde im Jahr 2009 eröffnet. Damals war das Defizit der öffentlichen Finanzen hierzulande auf 5,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) geklettert, die Maastricht-Kriterien aber lassen nur ein Minus von drei Prozent zu. In einem vorgegebenen Zeitraum ist das tschechische Haushaltsdefizit inzwischen gesenkt worden, im Jahr 2013 lag es nur noch bei 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Anhand des Konvergenzprogramms der Regierung Sobotka soll es allerdings in diesem Jahr auf 1,8 Prozent und im nächsten Jahr auf 2,3 Prozent des BIP steigen. Die Gründe dafür seien die wieder auf mehr Investitionen ausgerichtete Politik des Kabinetts sowie die Verbuchung des hohen Mietpreises für die Abfangjäger vom Typ Gripen im nächsten Jahr, erklärte Premier Bohuslav Sobotka.

EU-Kommission empfiehlt Tschechien Vereinfachung des Steuersystems

Die Tschechische Republik sollte ihr Steuersystem vereinfachen und die Auswahl der Steuern verbessern. Diese Empfehlung an das EU-Mitgliedsland hat die Europäische Kommission am Montag in Brüssel ausgesprochen. Der Katalog mit weiteren Empfehlungen für Tschechien umfasst sieben Punkte. Darin wird unter anderem auf die langfristige Tragfähigkeit des Rentensystems oder auf eine verstärkte Effizienz und Leistungsfähigkeit der Arbeitsämter hingewiesen. Noch in diesem Jahr sollte das Beamtengesetz in Tschechien verabschiedet werden, mahnt die Kommission.

Sozialpartner einig für Anhebung des Mindestlohns auf 9000 Kronen

Die Sozialpartner in Tschechien haben sich am Montag auf eine weitere Erhöhung des Mindestlohns geeinigt. Laut ihrer Vereinbarung soll der hiesige Mindestlohn ab Januar kommenden Jahres um 500 Kronen auf dann 9000 Kronen (ca. 330 Euro) monatlich angehoben werden. Die Aufstockung muss aber noch vom Kabinett gebilligt werden. Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziales erhalten zirka 100.000 Arbeitnehmer in Tschechien nur den Mindestlohn, das sind rund zwei Prozent aller Beschäftigten. Der Mindestlohn in Tschechien war erst im August vorigen Jahres um 500 Kronen auf 8500 Kronen erhöht worden. Die letzte Aufstockung davor geht allerdings bis auf das Jahr 2007 zurück. Für den Stau bei der Angleichung des Mindestlohns an die Lebensverhältnisse im Land ist insbesondere die Sparpolitik der Regierung Nečas verantwortlich.

Tschechischer Staatshaushalt im Mai ins Defizit abgerutscht

Der Staatshaushalt der Tschechischen Republik steckt zum ersten Male in diesem Jahr im Defizit. Das lag Ende Mai bei 9,5 Milliarden Kronen (ca. 345 Millionen Euro), informierte am Montag das Finanzministerium. Im April hatte das Staatsbudget noch einen Überschuss von fast 27 Milliarden Kronen (knapp eine Milliarde Euro) ausgewiesen. Dennoch ist der Saldo das beste Ergebnis für den Monat Mai seit der Jahrhundertwende. Im Mai vergangenen Jahres beispielsweise betrug das Defizit rund 40 Milliarden Kronen (ca. 1,45 Milliarden Euro). Für das gesamte Jahr 2014 haben die Abgeordneten einem Haushaltsdefizit von 112 Milliarden Kronen (ca. 4,1 Milliarden Euro) zugestimmt.

Ex-Umweltminister Podivínský soll neuer Botschafter in Deutschland werden

Der ehemalige Umweltminister Tomáš Podivínský soll neuer tschechischer Botschafter in Deutschland werden. Das berichtet das tschechische Wochenblatt „Respekt“ in seiner Montagsausgabe. Podivínský sei von Präsident Miloš Zeman und von den Christdemokraten vorgeschlagen worden. Auf seine Kandidatur hätten sich der Premier, der Staatspräsident und der Außenminister geeinigt, heißt es. Podivínský ist zurzeit Abgeordneter der Christdemokraten (KDU-ČSL). In der Expertenregierung von Premier Jiří Rusnok besetzte er von Juli 2013 bis Januar 2014 den Posten des Umweltministers. In der Vergangenheit war Podivínský bereits als Diplomat in Deutschland tätig.

Podivínský löst Rudolf Jindrák ab. Jindrák hat acht Jahre lang die Botschaft in Berlin geleitet. Damit ist er der am längsten amtierende Botschafter Tschechiens seit 1989. Jindrák soll künftig als Staatssekretär im tschechischen Außenministerium tätig sein.

Schriftsteller Reiner Kunze erhält Preis des tschechischen Außenministers

Der Schriftsteller Reiner Kunze erhält den Gratias-Agit-Preis des tschechischen Außenministeriums. Die Auszeichnung wird für die Förderung des Ansehens Tschechiens im Ausland verliehen. Chefdiplomat Lubomír Zaorálek werde den Preis in Form einer Kristallplastik am Freitag in Prag überreichen, teilte sein Sprecher am Montag mit.

Zur Begründung hieß es, der 80-Jährige habe das Werk von mehr als 50 Schriftstellern in Deutschland bekanntgemacht. Der aus Oelsnitz im Erzgebirge stammende Kunze übertrug unter anderem Gedichte von Jan Skácel und Vladimír Holan sowie des Nobelpreisträgers Jaroslav Seifert ins Deutsche.

Interesse der Tschechen am Bausparen geht weiter zurück

Bausparen ist in Tschechien immer weniger gefragt. Die Zahl der im ersten Quartal dieses Jahres neu abgeschlossenen Bausparverträge ist zwar im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen, doch insgesamt ist die Zahl der Vertragsklienten rückläufig. Zu Ende März hatten die hiesigen Bausparkassen laut Presseagentur ČTK rund vier Millionen Sparverträge vorzuweisen. Das sind um 46.000 Verträge weniger als noch zu Ende vergangenen Jahres. Und dieser Trend wird anhalten: Binnen der nächsten fünf Jahre wird die Zahl der Verträge auf unter vier Millionen schrumpfen, sagen Experten. Ihrer Meinung nach sind die Änderungen der letzten Jahre im Bausparwesen der Hauptgrund für den Abwärtstrend dieses Sparmodells. Im Jahr 2010 hat die tschechische Regierung den staatlichen Zuschuss für sämtliche Bausparverträge gekürzt, und zwar auf maximal 2.000 Kronen (ca. 73 Euro) jährlich. Zugleich wurde die bis dahin geltende Steuerbefreiung für die Guthaben einschließlich Zinsen aufgehoben.

Umfrage: Weniger Tschechen als 2013 planen Urlaub im Ausland

Weit mehr Tschechen als in den vergangenen Jahren verbringen ihren Urlaub in diesem Sommer im Heimatland. Diese Entscheidung hätten sie vor allem aus Spargründen getroffen, informierte das Tschechische Fernsehen. Die meisten Einheimischen seien lediglich bereit, höchstens 12.000 Kronen in den Jahresurlaub zu investieren. Einen Urlaub im Ausland planen dennoch etwa 60 Prozent der Tschechen. Jeder fünfte Tscheche wird überhaupt nicht in den Urlaub fahren. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Nielsen hervor, die das Tschechische Fernsehen am Sonntag veröffentlicht hat.

Im Zoo von Liberec wurde Jungtier des Weißen Tigers geboren

Im Zoologischen Garten der nordböhmischen Stadt Liberec / Reichenberg hat am Freitagmorgen eine Weiße Tigerin ein Junges zur Welt gebracht. Das gab der Sprecher des Zoos am Montag bekannt. Der Weiße Tiger ist eine sehr seltene Gattung des Königstigers, der entsprechend seiner Herkunft auch als Bengal-Tiger oder Indischer Tiger bezeichnet wird. Die Zucht der Weißen Tiger unterhalb des Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) ist daher auch die große Attraktion des Tierparks von Liberec. Der Weiße Tiger wird seit 20 Jahren im Zoo von Liberec gehalten, die erfolgreiche Aufzucht von Jungtieren ist bisher nur zweimal gelungen – in den Jahren 2002 und 2012. Der Pavillon mit den seltenen Raubkatzen ist daher jetzt auch vorübergehend geschlossen. Er wird frühestens Ende Juni wieder geöffnet.

Die Geburt des Tiger-Babys und sein tägliches Dasein wurde und wird Nonstop von Kameras verfolgt. Somit ist auch nachgewiesen, dass das kleine Tiger-Junge schon anderthalb Stunden nach seiner Geburt eine erste Erkundung seiner Umwelt vorgenommen hat, und das, obwohl es noch blind ist.

Tennis: Berdych erreicht Viertelfinale der French Open

Der tschechische Tennisprofi Tomáš Berdych hat das Viertelfinale im Herren-Einzel bei den French Open erreicht. Der Wimbledonfinalist von 2010 gewann am Sonntag in Paris gegen den US-Amerikaner John Isner in drei Sätzen mit je 6:4. Sein nächster Kontrahent ist der Lette Ernests Gulbis. Vor vier Jahren hat Berdych schon einmal im Halbfinale von Paris gestanden.

Das Wetter am Dienstag: leicht bewölkt, Schauer oder Regen, bis 22 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, vereinzelt Schauer, im Böhmerwald aber sind auch Gewitter möglich. Im nördlichen und nordöstlichen Teil des Landes ist es vormittags noch bedeckt, hier gibt es örtlich auch leichten Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 22 Grad sowie im Nordwesten bei 16 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte maximal 13 Grad Celsius.