Transatlantische Beziehungen: Vondra kritisiert tschechische Politik als „zu passiv“

Ex-Außenminister Alexandr Vondra (ODS) hält die Bemühungen der politischen Elite für bessere Beziehungen zu den USA für unzureichend. Anlässlich der Vorstellung eines Buches über die tschechisch-amerikanischen Beziehungen der letzten 25 Jahre bezichtigte der Politiker sowohl Staatspräsident Zeman als auch das Regierungskabinett der Inaktivität. Das Interesse der USA an Tschechien sei gesunken, doch gerade deshalb müssten nun größere Anstrengungen unternommen werden, um die schlechten Beziehungen wieder zu verbessern, so Vondra weiter. Bohuslav Sobotkas USA-Besuch im vergangenen November sei lediglich auf amerikanische Initiative zustande gekommen, Miloš Zeman sei nach zweijähriger Amtszeit immer noch nicht in den USA gewesen. Als schädlich bezeichnete Vondra außerdem die wiederholten pro-russischen Äußerungen des tschechischen Staatspräsidenten in der Ukraine-Krise. In den Augen der Amerikaner verschiebe sich Tschechien dadurch immer weiter vom Westen in den Osten.

Autor: Annette Kraus