Tschechien plant keine Beteiligung an Luftangriffen gegen Islamischen Staat

Tschechien plant nicht, sich an den Luftangriffen gegen Positionen der Radikale aus der Bewegung Islamischer Staat zu beteiligen. Das sagten Premier Bohuslav Sobotka und Verteidigungsminister Martin Stropnický am Dienstag vor Journalisten. Im Zusammenhang mit den bewaffneten Auseinandersetzungen im Nordirak hat die Terrormiliz IS ihre Anhänger aufgefordert, Angriffe gegen die USA, Frankreich und alle weiteren Länder zu führen, die ihre Truppen bekämpfen. Nach Aussage von Premier Bohuslav Sobotka sei Tschechien formell kein Mitglied der Koalition gegen die Terrormiliz, auch wenn man Munition für die Kurden im Nordirak liefere. Dennoch räumte Sobotka ein, dass die Drohung der fanatischen Islamisten Gegenstand einer baldigen Beratung im Nationalen Sicherheitsrat sein werde.

Vom ostböhmischen Pardubice aus wurde am Montag die bereits dritte Lieferung der Munition ausgeflogen, die die Tschechische Republik den Kurden im Nordirak für ihren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugesichert hat. Es handelt sich um Munition für Maschinengewehre in einem Umfang von rund 65 Tonnen. In etwa gleich schwere Ladungen mit Munition hat die kanadische Einheit, die die Flüge in den Irak durchführt, mit ihrer Globemaster-Maschine bereits am 18. und 20. September transportiert. Die letzte Ladung der gesamten Lieferung, zu der auch Patronen für Kalaschnikow-Maschinenpistolen, Gefechtsköpfe für Panzerabwehrwaffen und Handgranaten gehören, wird am Mittwoch in den Nordirak gebracht.

Autor: Lothar Martin