Tschechische Autobahnen sollen bis 2006 ans deutsche Netz angeschlossen sein

Die Anbindung der tschechischen Autobahnen an das deutsche Autobahn- und Schnellstraßennetz sollte bis auf wenige Ausnahmen im Jahr 2006 vollzogen sein. Darauf einigten sich der tschechische Verkehrsminister Milan Simonovský und sein deutscher Amtskollege Manfred Stolpe während ihres Treffens am Montag in Prag. Schon im Jahr 2005 soll die tschechische Autobahn D8 von Prag bis an die nordböhmisch-sächsische Grenze weitgehend fertiggestellt sein und somit über die dann ebenfalls erbaute A17 eine vollständige Autobahnverbindung von der tschechischen Hauptstadt bis zur Ost- bzw. Nordsee ergeben. Nur der 16 km lange Abschnitt der D8 durch das Böhmische Mittelgebirge werde erst ein Jahr später in Betrieb genommen, hieß es. Ähnliches gilt für die tschechische Autobahn D5, die bis auf die Umgehung von Pilsen bereits vollständig in Betrieb ist. Zwei Bauabschnitte der Pilsen-Umgehung sollen laut Auskunft der tschechischen Straßen- und Autobahndirektion noch in diesem Jahr ihrer Bestimmung übergeben werden, der verbleibende dritte Bauabschnitt mit einem Tunnel unterhalb des Valík-Berges wird bis 2005 beendet. Die deutsche Anbindung der A6 vom Grenzübergang Waidhaus bis nach Amberg soll zwischen 2005 und 2006 fertiggestellt sein, versicherte Bundesverkehrsminister Stolpe. Zudem hat sich Stolpe für einen Erhalt der Elbe als internationale Wasserstraße ausgesprochen. Es gehe aber auch darum, den Hochwasser- und Umweltschutz mit Verkehrsinteressen zu verbinden, betonte er. Simonovský wiederum unterstrich, dass auch bei den tschechischen Plänen zum Ausbau der Elbe der Schutz der Anwohner Vorrang habe. Fachleute beider Länder würden untersuchen, welche Folgen eine Vertiefung hätte, sagte er.

Autor: Lothar Martin