Straßenbau: Premier beklagt Blockadehaltung der Umweltschützer

Foto: Aktron, Wikimedia Commons, CC BY 3.0

Die Autobahn- und Straßendirektion (ŘSD) will in diesem Jahr in Tschechien rund 100 Kilometer Autobahnen und Landstraßen neu bauen und 130 Kilometer ausbessern. Dies ist eine neue Rekordzahl. Allerdings haben Umweltschützer etwa 30 Projekte vorerst gestoppt.

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Premier Andrej Babiš (Partei Ano) warf den Ökologen am Freitag bei einer Pressekonferenz zusammen mit ŘSD-Generaldirektor Radek Mátl eine Blockadehaltung vor. Vor allem der Verband Děti Země (Kinder der Erde) lehne jeglichen Autobahnbau ab, so Babiš.

Als Beispiel nannte der Regierungschef die Modernisierung der Autobahn D1 zwischen Prag und Brno / Brünn. Da hätten sich wegen „der Obstruktionen von Aktivisten“ bereits 444 Tage Verspätung angesammelt, wenn man die einzelnen Abschnitte zusammenzähle, sagte Andrej Babiš.

Aber auch gegen den Weiterbau der D3 in Richtung České Budějovice / Budweis, den Baubeginn an der D52 von Brünn über Mikulov / Nikolsburg zur Grenze mit Österreich oder die D49 zwischen Zlín und Olomouc / Olmütz laufen jeweils Verfahren von Umweltschützern. Im Fall der D52 argumentiert Děti Země, dass der Neubau überflüssig sei. Es würde reichen, von Břeclav / Lundenburg aus eine Verbindung zur Autobahn D2 zwischen Brünn und Bratislava herzustellen.

Deswegen plant der Ministerpräsident nun Gespräche mit den Ökologen, wie er am Freitag ankündigte. Außerdem denkt die Regierung an gewisse Gesetzesänderungen, um die Verzögerungen beim Bau wichtiger Verkehrsachsen aufzufangen.

Autor: Till Janzer
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