Tschechischer Präsident Zeman weilt zu seinem Antrittsbesuch in Berlin

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman ist am Mittwoch zu seinem Antrittsbesuch in Berlin eingetroffen. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck begrüßte ihn als überzeugten Europäer. Gauck erinnerte am Mittwoch daran, dass Zeman der erste direkt gewählte Präsident seines Landes sei. Ein Staatsoberhaupt mit einem direkten Mandat dürfe nicht eine zweite Regierungsmacht im Land schaffen, mahnte Gauck. Es müsse gerade in stürmischen politischen Zeiten moderierend und ausgleichend wirken. Dafür müsse ein Präsident die leisen Töne beherrschen und dürfe nicht polemisieren, sagte Gauck in seiner Tischrede. Zum Auftakt des Besuchs hatte Gauck den Gast aus Prag am Schloss Bellevue mit militärischen Ehren begrüßt. Gauck würdigte die guten deutsch-tschechischen Beziehungen. Diese seien keine Selbstverständlichkeit – angesichts der Gräueltaten deutscher Besatzungstruppen und der schmerzhaften Folgen für beide Völker. Deshalb seien die Bemühungen um Aussöhnung gerade auch von sudetendeutschen Initiativen besonders zu begrüßen. Dieser Prozess der Verständigung und Aussöhnung müsse weitergehen.

Am Nachmittag standen ein Empfang durch Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Zemans Programm. Im weiteren Verlauf des Aufenthalts sind Treffen zum Beispiel mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, sowie mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder geplant.