Tschechischer Regierungschef Spidla für europäische Außenpolitik

Der tschechische Ministerpräsident Vladimir Spidla hat sich für eine eigenständige Außen- und Sicherheitspolitik der EU ausgesprochen. Unter anderem habe die vergebliche Suche in Europa nach einem gemeinsamen Standpunkt zum Irak-Konflikt gezeigt, dass dies gewinnbringend sein könne, sagte er am Sonntag in Prag. Spidla widersprach damit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus, der eine gemeinsame europäische Außenpolitik wenige Tage zuvor als "gefährlich" bezeichnet hatte.

Spidla lobte am Sonntag den Stand der deutsch-tschechischen Beziehungen. Ein Jahr nach einem heftigen Streit um die Vertreibung der Sudetendeutschen rücke die Diskussion über die sog. "Benes-Dekrete" im bilateralen Verhältnis immer mehr in den Hintergrund, sagte der Regierungschef.