Umfrage unter Persönlichkeiten der tschechischen Gesellschaft
Liebe Hörerinnen und Hörer, mit dem heutigen Neujahrstag ist es definitiv und unumstößlich: nicht nur das alte Jahr, sondern auch das zurückliegende Jahrzehnt, Jahrhundert, ja sogar Jahrtausend gehören endgültig der Vergangenheit an. Wir befinden uns am ersten Tag des Jahres 2001 gleichzeitig am Beginn des 21. Jahrhunderts bzw. des dritten Jahrtausends. Das war für uns mehr als nur ein Grund, um namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens in Tschechien nach ihren markantesten Eindrücken und Erlebnissen im verflossenen Jahrhundert und natürlich nach ihren Wünschen für die nun vor uns stehende Epoche zu fragen.
Liebe Hörerinnen und Hörer, mit dem heutigen Neujahrstag ist es definitiv und unumstößlich: nicht nur das alte Jahr, sondern auch das zurückliegende Jahrzehnt, Jahrhundert, ja sogar Jahrtausend gehören endgültig der Vergangenheit an. Wir befinden uns am ersten Tag des Jahres 2001 gleichzeitig am Beginn des 21. Jahrhunderts bzw. des dritten Jahrtausends. Das war für uns mehr als nur ein Grund, um namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens in Tschechien nach ihren markantesten Eindrücken und Erlebnissen im verflossenen Jahrhundert und natürlich nach ihren Wünschen für die nun vor uns stehende Epoche zu fragen. Da wir zu Beginn der Sendung bereits die Stimme eines Politikers vernommen haben, hören Sie nun von uns die Aussagen von Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft, des Journalismus und des Sports. Ihre Meinungen taten uns kund: der Sprecher des größten und erfolgreichsten Unternehmers in Tschechien, der Skoda Auto AG in Mladá Boleslav, Milan Smutný, der Soziologe und das Mitglied des deutsch-tschechischen Diskussionsforums, PhDr. Václav Houzvicka, der Publizist und Journalist beim Sender Freies Europa, Jefim Fistein, und der Ex-Nationalspieler und Eishockey-Torwart des tschechischen Meisters Sparta Prag Petr Bríza.
Für Petr Bríza war das zurückliegende Jahr 2000 mit dem Gewinn der nationalen Eishockeymeisterschaft auch mit einem sportlichen Erfolg gepflastert. Wir fragten ihn daher zunächst, ob es schon deshalb für ihn ein ganz besonderes war:
Auch Publizist Jefim Fistein weiß besonders eine Freiheit, nämlich die wieder gewonnene Reisefreiheit zu schätzen:
Soziologe Václav Houzvicka geht in seinen Betrachtungen zum letzten Jahrhundert noch einmal auf ein ganz markantes Ereignis der zurückliegenden Epoche ein: "Wissen Sie, für mich war es ein ganz unvergesslicher Anblick, im Fernsehen zu sehen, wie die Berliner Mauer erstürmt wurde. Das war ja das Symbol der Teilung Europas, ja der Teilung der Welt. Doch in dem Augenblick, als ich via TV miterleben durfte, wie die Mauer fiel, kam mir gleich der Gedanke, dass von nun an die Welt eine völlig andere sein wird. Für einen Moment habe ich auch geglaubt, dass es eine konfliktlose Welt sein wird, doch das hat sich schnell als ein relativ naiver Irrglaube erwiesen. Aber die Tatsache, dass die Mauer gefallen ist und Deutschland innerhalb eines Jahres wiedervereint war, das sind solche Fakten, wie wir sie uns vorher kaum vorstellen konnten. Und ich denke, es hat Symbolkraft, dass man sich in der Welt und in Europa entschieden hat, eine verständnisvollere Richtung des Zusammenlebens auf unserem Planeten einzuschlagen, einer Art des Zusammenlebens, die der Zivilisation des 21. Jahrhunderts würdig ist. Auch wenn dies der Zivilisation erst am Ende des 20. Jahrhunderts gelang."
Und auch Skoda-Sprecher Milan Smutný weiß um die tiefgreifenden Zusammenhänge, die die politische Wende vor gut elf Jahren mit sich gebracht hat:
Die Wünsche von Petr Bríza und Dr. Václav Houzvicka richten sich daher für die bevorstehende Zeit vor allem darauf, dass die tschechische Gesellschaft sehr schnell den Anschluss an die Europäische Union und damit die endgültige Rückkehr unter das Dach Europas findet.
Petr Bríza sagte:
Und Dr. Houzvicka äußerte: "Wissen Sie, wenn ich einen Wunsch hätte, dann den, dass sich die tschechische Gesellschaft in einer historisch sehr kurzen Zeitspanne eine solche ökonomische Prosperität erarbeitet, die eine Grundvoraussetzung dafür ist, damit Tschechien ein großzügiger und würdiger Partner im tschechisch-deutschen Dialog ist. Und ich würde mir wünschen, dass die tschechische Gesellschaft erneut die hervorragende Tradition der entwickelten Bürgergesellschaft entfaltet, wie sie in den Ländern der böhmischen Krone an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert gang und gebe war, einschließlich ihrer ganzen multikulturellen Vielfalt, die es gilt - so denke ich - im kommenden Jahrhundert zu neuer Blüte zu verhelfen. Das jedenfalls würde ich mir für die tschechische Gesellschaft wünschen."
Noch tiefgreifender und weitsichtiger sieht Milan Smutný die vor uns liegenden Aufgaben: