Urteil im Fall der Vergiftung des Flusses Bečva weckt Zweifel

Nach dem Urteil des Bezirksgerichts in Vsetín hat das Unternehmen Energoaqua am 20. September 2020 die Vergiftung des Flusses Bečva verursacht. Das Gericht verhängte jedoch keine Strafe gegen das Unternehmen. Laut Richterin Ludmila Gerlová ist die juristische Person in diesem Fall objektiv strafrechtlich nicht verantwortlich. Ihren Worten zufolge gelang es nicht, herauszufinden, was in der Firma vor der Vergiftung des Flusses passiert ist. Der Fall wird an die Tschechische Umweltinspektion weiter geleitet. Der Leiter des Unternehmens Oldřich Havelka wurde freigesprochen. Er lehnte es nach dem Urteil wiederholt die Meinung ab, dass das Unternehmen die Umweltkatastrophe verursachte. Havelka zufolge gibt es keinerlei Beweise dafür.

Fischer Stanislav Pernický zufolge weckt das Urteil Zweifel. Er hält es für unmöglich, dass Fische erst 3,5 Kilometer vom Unternehmen entfernt zu sterben begannen. Pernický ist Vorsitzender der örtlichen Organisation des Tschechischen Fischerverbands in Hustopeče nad Bečvou, deren Mitglieder nach der Vergiftung tote Fische aus dem Fluss entfernten. Bei der Umweltkatastrophe verendeten damals über 39 Tonnen Fisch. Pernický betonte, in der Begründung des Urteils gebe es viele Ungenauigkeiten. Er sei nicht davon überzeugt, dass die Wahrheit gesiegt habe, so der Fischer. Näher dem Ort, wo die ersten Fische starben, befindet sich beispielsweise das Chemieunternehmen Deza von der Agrofert-Holding.