Úsvit-Abgeordneter Šarapatka distanziert sich von Okamuras Aussagen zu Muslimen
Der Abgeordnete der populistischen Partei Úsvit přímé demokracie (zu Deutsch: Morgenröte der direkten Demokratie), Milan Šarapatka, hat sich von mehreren, die Ausländerthematik betreffenden Aussagen seines Parteichefs Tomio Okamura distanziert. Okamura, Sohn einer tschechischen Mutter und eines japanischen Vaters, hatte neulich zu Schikane gegen Muslime aufgerufen. Man solle „Hunde und Schweine“ in der Umgebung von Moscheen Gassi führen, schrieb der Parlamentsabgeordnete am Wochenende auf Facebook. Der Islam sieht Schweine als unrein an und verbietet ihren Verzehr. Okamura rief zudem zu einem Boykott von Geschäften auf, die von Muslimen betrieben werden. Jeder gekaufte Kebab sei nur ein weiterer Schritt hin zu Burkas, wetterte der 42-Jährige.
In einer Presseerklärung teilte Šarapatka am Montag mit, dass er sich genau aus diesem Grund auch weiterhin nicht an der Außenpolitik seiner Oppositionspartei beteiligen werde. In der bisherigen Arbeit der noch sehr jungen Newcomer-Partei habe er stets versucht, die radikalen Ansichten von Okamura zur Außenpolitik zu kultivieren. Er habe den Parteichef wiederholt aufgefordert, seine öffentlichen Auftritte vorher zu konsultieren, was aber leider nicht geschehen sei, so Šarapatka. Die jüngsten Äußerungen von Okamura seien völlig inakzeptabel, weil dadurch das grundlegende Thema „Wie stehe ich zum muslimischen Glauben?“ bagatellisiert werde. Aus der Fraktion von Úsvit werde er aber vorerst nicht austreten, und auch seine Arbeit im außenpolitischen Ausschuss des Abgeordnetenhauses werde er fortsetzen, schrieb Šarapatka in der Presseerklärung.