Versöhnungskreuz in Rovensko pod Troskami erinnert an Massaker an Deutschen
In der Stadt Rovensko pod Troskami wurde am Sonntag ein Versöhnungskreuz enthüllt. Es erinnert an das Massaker, zu dem es vor 76 Jahren kam. Zwei Tage nach dem offiziellen Kriegsende, am 10. Mai 1945, wurden in der Stadt 365 deutsche Soldaten und Zivilpersonen erschossen.
Historiker Jan Boris Uhlíř sagte bei der Enthüllung des Kreuzes, dass während der sogenannten wilden Vertreibung in Böhmen und in Mähren rund 45.000 Deutsche ums Leben kamen. Eines der größten Massaker spielte sich seinen Worten zufolge vor der Schule in Rovensko ab. Damals gelang es einem zum Tod verurteilten Deutschen, der angeblich zu den SS-Truppen gehörte, zu flüchten. Auf der Flucht erschoss er den Befehlshaber sowjetischer Partisanen. Sein Tod rief laut dem Historiker eine grausame Vergeltung hervor. Die Soldaten der Roten Armee, Partisanen und einige der Stadtbewohner fingen an auf einer Gruppe von mehr als 300 deutschen Zivilpersonen und Soldaten zu schießen, die sich vor der Schule versammelte. Wer überlebte, wurde hinter dem Schulgebäude hingerichtet. Das Versöhnungskreuz wurde vor der Schule auf Initiative der Bürger aus Rovensko und der Kirchengemeinden, vor allem der Brüderunität, aufgestellt.