Visegrad-Länder nicht einig zur Frage der Unabhängigkeit des Kosovo

Die Visegrad-Staaten Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei haben sich nicht auf eine gemeinsame Position zu den Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz Kosovo einigen können. „Wir haben keine identischen Anschauungen, aber es ist gut, die Meinung der anderen zu kennen“, sagte der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolanek nach dem Treffen heute in Ostrava / Ostrau. „Es wäre unglaublich schwer für uns, die Unabhängigkeit des Kosovos anzuerkennen“, sagte sein slowakischer Amtskollege Robert Fico. Der ungarische Regierungschef Ferenc Gyurcsany sagte hingegen, die Unabhängigkeit sei nicht zu verhindern, sollte aber mit Hilfe der EU geschehen. An den traditionellen Beratungen der seit 1991 existierenden Visegrad-Gruppe nahmen auch der polnische Ministerpräsident Donald Tusk und als Gast der slowenische Regierungschef Janez Jansa teil. Einig sind sich die fünf Politiker hingegen darin, dass es notwendig sei, den Prozess der Ratifizierung einer europäischen Verfassung zu beschleunigen.

Autor: Lothar Martin