Weihnachtsbetrachtung: Ales Opatrny
Nach Wochen von Vorbereitungen öffnet sich vor uns die ersehnte Weihnachtszeit. Viele Menschen haben besonders an diesen Festtagen Verlangen nach Ruhe und Frieden. Diese Sehnsucht ist der häufigste Inhalt der Weihnachtswünsche und Weihnachtsgrüße, die wir in so riesigen Mengen austauschen.
Nach Wochen von Vorbereitungen öffnet sich vor uns die ersehnte Weihnachtszeit. Viele Menschen haben besonders an diesen Festtagen Verlangen nach Ruhe und Frieden. Diese Sehnsucht ist der häufigste Inhalt der Weihnachtswünsche und Weihnachtsgrüße, die wir in so riesigen Mengen austauschen. Und wir meinen es sicher aufrichtig. Aber an welchem Weihnachten, seitdem die Geburt Christi gefeiert wird, gab es während der ganzen zwei Jahrtausende überall auf Erden Ruhe und Frieden? Weder die Macht der mächtigsten Herrscher, noch die Wünsche der Machtlosen waren nicht imstande,sie in der Welt einzuführen. Und der technische Fortschritt? Der macht es immer leichter möglich, Unschuldige zu töten, wie es uns die immer wieder erwähnten terroristischen Anschläge in New York gezeigt haben. Sollen wir nun Skepsis über uns walten lassen? Sollen wir uns für diese paar Tage einer Traumillusion hingeben und für kurze Zeit alles Furchtbare vergessen? Ich denke, nichts davon könnte uns helfen. Lasst uns lieber einen Blick tun in unser eigenes Inneres. Dies muß keine Flucht aus der Welt sein.
Was finden wir dort? Nur Sorgen? Nur Trauer und Vorwürfe? Oder nur Erinnerungen an das, was war und nicht mehr ist? All das kann dort sein. Aber vielleicht finden wir dort auch Freude über die Tatsache, dass wir überhaupt leben. Dass wir fähig sind, die bösen Sachen, die in unserem Leben passiert sind, zu überwinden. Ohne Rachsucht, ohne Bosheit. Und vor allem sollten wir da Spuren der Liebe anderer Menschen finden, die uns für immer bereichert hat. Mancher wird auch Spuren einer namenlosen Liebe finden, in der die Christen die Liebe Gottes sehen. Ein wahres Geheimnis, über das sich nur schwer sprechen lässt, aber von dem man leben kann.
So kann uns eher die einfache und zugleich in vielem unbegreifliche Geschichte der Geburt Christi nahe stehen.
Der Glanz des Herrn umstrahlte die Hirten und sie hörten die Worte der Engel: "Fürchtet euch nicht!" Werden wir selbst etwas Ähnliches entdecken? Hoffentlich. Lasst es uns gegenseitig wünschen. Dann werden wir mit dem Singen anfangen können. Aus der Tiefe unseres Innern und in Freiheit.