Weihnachtsbetrachtung von Prof. Lubos Kropacek, Institut für Nahen Osten und Afrika, KU
Dieser Tage erleben wir das erste Weihnachtsfest des neuen Jahrtausends. Doch dieses hat nicht gerade gut angefangen. Man glaubte allgemein, die im vergangenen Jahrhundert gemachten bitteren Erfahrungen würden die Menschen näher bringen und sie in ihrer gegenseitigen Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit stärken. Viele von uns glaubten, dass die Menschen einander mehr achten werden - den eigenen Bruder, den Nachbarn, aber dass auch die Beziehungen zwischen den Völkern nicht nur von einer selbstverständlichen Toleranz geprägt werden, sondern auch von gegenseitiger Ehrfurcht und Würdigung der Werte, die jedes von ihnen als eigenen Beitrag zum Weltkulturerbe leistet.
Dieser Tage erleben wir das erste Weihnachtsfest des neuen Jahrtausends. Doch dieses hat nicht gerade gut angefangen. Man glaubte allgemein, die im vergangenen Jahrhundert gemachten bitteren Erfahrungen würden die Menschen näher bringen und sie in ihrer gegenseitigen Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit stärken. Viele von uns glaubten, dass die Menschen einander mehr achten werden - den eigenen Bruder, den Nachbarn, aber dass auch die Beziehungen zwischen den Völkern nicht nur von einer selbstverständlichen Toleranz geprägt werden, sondern auch von gegenseitiger Ehrfurcht und Würdigung der Werte, die jedes von ihnen als eigenen Beitrag zum Weltkulturerbe leistet.
Statt dessen hört man zunehmend Worte über einen Konflikt von Zivilisationen, viele scheinen sogar an der Schaffung neuer Feindbilder Gefallen zu finden. Verschiedenartig motivierte Bereitschaft zu einer gewalttätigen Konfrontation kommt dann in Massenverbrechen zur Geltung, von denen besonders der 11.September 2001 unsere Zeit gezeichnet hat. Mit Trauer verfolgen wir Tag für Tag die Meldungen über das Blutvergießen im Heiligen Land, das den Gläubigen aller drei Abrahamsreligionen so teuer ist. Im Dezember feiern alle ihre Feste: die Juden Chanuka - das Fest der Lichter, die Moslems das Ende des Ramadans, und die Christen Weihnachten. Alle leben wir in einer zunehmend vernetzten Welt, Seite an Seite, und dabei wissen wir oft nur so wenig voneinander. Vor allem aber haben wir wenig Vertrauen zueinander und sind nicht imstande, die Lehren unserer Religionen in unsere Leben so zu projizieren, um ein glaubwürdiges Zeugnis von dem jeweiligen Glauben, von der Menschenwürde, die dieser Glaube dem Menschendasein verleiht, abzulegen.
Zu Weihnachten treffen wir uns mit Liebe erfüllt im eigenen Familienkreis, stellen Krippen auf, denken an Gottesliebe und erinnern uns der Geburt des Gotteskindes, das - wenn es erwachsen ist - allen Heil bringt.
Können wir auch mal erwachsen sein? Im Frieden und in Bruder- bzw. Nachbarliebe leben? Im Sinne des Weihnachtsfestes, inmitten so vieler unterschiedlicher Menschen, die uns der Jüngling aus Bethlehem zu lieben lehrte. Sind wir überhaupt in der Lage zu verstehen, was damals zu Weihnachten die Engel über Bethlehem gesungen haben? Selig sei Gott im Himmel, Frieden auf Erden für die Menschen guten Willens. So einfache Worte und dabei eine so große Aufgabe für das neue Jahrtausend.