Weißes Weihnachten in ganz Tschechien

Weißes Weihnachten

"I´m dreaming about white Christmas". Wer in diesem Jahr von weißen Weihnachten geträumt hat, der konnte mit der Erfüllung seines Wunsches recht zufrieden sein. Die Schneebescherung war in den vergangenen Tagen in Tschechien wirklich reich - zur Freude der Wintersportler und zur Sorge der Mitarbeiter des Verkehrsdienstes. Von Marketa Maurova.

Starke Schneefälle und Wind haben zu Weihnachten landesweit das Leben behindert. Die Windstöße erreichten eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Km pro Stunde und führten gemeinsam mit Schneefällen zur Bildung von Schneezungen, Schneeverwehungen und Glatteis. Viele Straßen - besonders im nördlichen und östlichen Teil des Landes - waren unpassierbar, das Wetter führte zu zahlreichen Verkehrsstörungen und Unfällen. Dies bezog sich nicht nur auf Berggegenden - anderthalb Meter hohe Verwehungen gab es am ersten Weihnachtstag z.B. auf der Landstraße von Prag nach Karlovy Vary (Karlsbad) nur ein paar Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Der Katastrophenzustand konnte in den meisten betroffenen Regionen am Mittwoch wieder aufgehoben werden - außergewöhnliche Bedingungen herrschten am Donnerstag nur noch in den nordmährischen Kreisen Novy Jicin, Opava und Bruntal. Der Koordinator des Verkehrsdienstes im Kreis Opava (Troppau), Libor Blazek, fasste am Donnerstagmorgen die Lage folgendermaßen zusammen: "Die Straßen erster Klasse sind glatt, nass und passierbar. Auf weiteren Straßen liegt eine festgefahrene Schneeschicht von 5 bis 10 cm. Mancherorts sind die Straßen nur in einer Fahrspur passierbar und etwa vier Abschnitte lassen sich nicht befahren. Ich möchte darauf hinweisen, dass eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Fahrt erforderlich ist." Während den Autofahrern die kräftigen Schneefälle riesige Probleme bereitet haben, beginnt in den tschechischen Bergen dieser Tage die richtige Wintersaison. Starke Windstöße zwangen zwar die Skifahrer, in den vergangenen Tagen eher schön zu Hause am Ofen zu bleiben. Das Wetter hat sich jetzt jedoch verbessert und die Schneebedingungen sind hervorragend - in vielen Wintersportzentren erreicht die Schneeschicht anderthalb Meter. Zwischen Weihnachten und dem Neujahrstag erwarten die Gebirge den größten Zustrom von Touristen. Dies bestätigt auch der Chef der Seilbahn in Harrachov im Riesengebirge, Milan Goc: "Alles ist besetzt. Nur die Sachsen haben nun Schwierigkeiten, weil es in Sachsen auch Schneekatastrophen gibt. Sie kommen wohl ein bisschen später zu uns. Am Silvestertag treffen dann eher diejenigen ein, die feiern wollen und nicht so intensiv Sport treiben." Eine vergleichbare Schneekalamität wird nicht mehr erwartet. Meteorologen warnen jedoch vor einer anderen Gefahr - dem Glatteis. In den kommenden Tagen erwartet man Regen- und Schneefälle. Am Silvestertag soll die Temperatur wieder bis auf 10 Grad unter Null sinken und dann kann es wieder rutschig werden.