"Woche der Wissenschaft und Technik 2003"

Foto: Europäische Komission

Die Öffentlichkeit, besonders Mittelschüler, für Wissenschaft und Forschung zu gewinnen - das ist eines der Hauptziele der sog. "Woche der Wissenschaft und Technik 2003", die an diesem Montag beginnt. Mehr dazu hören Sie von Markéta Maurová.

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Die "Woche der Wissenschaft und Technik" wird von der tschechischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet. Diese bereitete eine Reihe von Vorlesungen, Diskussionen und Ausstellungen vor. Außerdem öffnen sich in diesen Tagen die Türen von mehr als 50 wissenschaftlichen Instituten für die Öffentlichkeit. Die Akademiepräsidentin Helena Illnerova empfiehlt z.B. einen Besuch im Institut der Tierphysiologie und -genetik in Libechov in Mittelböhmen.

"Es ist ein schönes Areal, wir sind stolz darauf. Und die Forschung dort ist ganz hervorragend. Es wird dort die Reproduktion erforscht, wie das Ei sich entwickelt, und das ist natürlich eine außerordentlich interessante Sache."

Tschechien ist ein kleines Land, und auch die Gemeinschaft der Wissenschaftler ist zahlenmäßig begrenzt. Doch trotzdem gibt es Bereiche, in denen man keinen Vergleich scheuen muss. Davon ist die Präsidentin der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Helena Illnerova, überzeugt:

"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine sehr gute Astronomie haben. Wir können uns in einigen Physikbereichen mit der Welt messen, wie in der Festkörperphysik und in der theoretischen Physik. Ich glaube auch, dass wir ausgezeichnete Chemiefachleute haben. Und des weiteren ist da noch die Biomedizin, da würde ich unsere Immunologie und einige Bereiche der molekularen Genetik nennen. Das sind die experimentellen Wissenschaften. Weiter bin ich überzeugt, dass es mancherorts sehr gute Ergebnisse in der Geschichtswissenschaft, in der Ethnographie gibt. Man kann aber nicht sagen, dieses Fach ist gut und jenes ist komplett zu vergessen."

Doch die tschechische Wissenschaft hat ein großes Problem und dies heißt "Geld". Während in der Europäischen Union um die 1, 9 % des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung verwendet werden und 0,8 % davon aus den einzelnen Staatshaushalten strömen, sind es in Tschechien in diesem Jahr nur 1,3 bzw. 0,57 %. Frau Dozentin Illnerova warnt daher, dass gerade die besten Wissenschaftler mit einem Abgang darauf reagieren können - weg aus der Wissenschaft oder ins Ausland:

"In diesem Land gab es die Emigrationswellen der Jahre 1939, 1948, 1968. Nun gibt es keinen Grund, aus politischen Ursachen zu emigrieren, und es wäre sehr schlecht, wenn man wegen des Mangels an Gelegenheiten, seine Begabung zu entwickeln, emigrieren würde."

Gerade der drohende Abfluss der Köpfe, aber auch andere gesellschaftliche Themen wie etwa die Stellung der Frau in der Wissenschaft werden im Laufe der "Woche der Wissenschaft und Forschung" in Debatten am runden Tisch erörtert. Der Hauptvorlesungszyklus der Woche gilt dann der Erforschung der genetischen Ausstattung der menschlichen Zellen.