38. Internationales Filmfestival in Karlovy Vary - Auszeichnung für Jiri Menzel und Stephen Frears

Jiri Menzelm, Foto: CTK

Das Internationale Filmfestival in Karlovy Vary (Karlsbad) ist seit vergangenem Donnerstag zum 38. Mal Realität. Der Karlsbader Oberbürgermeister übergab der Festivalleitung den symbolischen Goldenen Schlüssel der Stadt, und die Kurstadt wurde wieder einmal für über eine Woche zur Filmstadt.

Jiri Menzel,  photo: CTK
An die 250 Filme in einem Duzend Kinos werden den diesjährigen Zuschauern geboten. Im Festivalwettbewerb treten 16 Streifen um den Kristallglobus an; diese Filme erleben in Karlsbad zum Großteil ihre internationale oder sogar ihre Welturaufführung. Sie wurden von der künstlerischen Leiterin des Festivals, Eva Zaoralova ausgewählt. Nach ihrer Aussage haben alle Streifen im Wettbewerb ein gemeinsames Thema:

"Sie handeln meistens von jungen Leuten. Bis auf den russischen Film, der eher der Problematik des Alters gewidmet ist, reflektieren alle Filme auf ihre Art und Weise die Lage des jungen Menschen, sei es in der Gegenwart oder in der Vergangenheit, und dessen Verhältnis zur Umgebung und zu sich selbst. Manchmal geht es etwa um das Erkennen der eigenen Verantwortung."

Einige Preise wurden in Karlsbad jedoch bereits vergeben, und zwar gleich während des Eröffnungsabends. Zwei Persönlichkeiten wurden für ihren künstlerischen Beitrag zur Weltfilmkunst ausgezeichnet: der Brite Stephen Frears und der tschechische Regisseur, den Festivalpräsident Jiri Bartoska folgendermaßen vorstellte.

Stephen Frears,  Foto: CTK
"Der Oscar-Preis für "Liebe nach Fahrplan", Oscarnominierung für "Heimat, süße Heimat", eine Reihe hervorragender Filme und 65 Lebensjahre. Was wäre mehr zu ergänzen: Jiri Menzel."

Menzel brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass der tschechische Film nun, im Unterschied zu seiner Jugendzeit, in der Welt einen sehr guten Ruf habe:

"Wenige Leute nehmen zur Kenntnis, dass sich der tschechische Film in einem so breiten Maß in der Welt durchsetzt, das wir gar nicht erwartet haben. Ich bin dafür den Jungen dankbar. Ich kann deswegen neidisch sein, ich kann eifersüchtig sein, es freut mich jedoch, dass ihre Filme schön sind."