Barrieren durch Bildung überwinden - Jahrestagung des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums
Den deutsch-tschechischen Dialog pflegen. Dieser Aufgabe widmet sich das Deutsch-Tschechische Gesprächsforum seit seiner Gründung im Jahr 1997. Einmal pro Jahr veranstaltet das Forum eine Konferenz zu deutsch-tschechischen Themen. Auf dem diesjährigen Jahrestreffen in Liberec / Reichenberg stand die Bildung im Mittelpunk. Andreas Wiedemann berichtet:
"Das Deutsch-Tschechische Jugendforum hat wesentlich dazu beigetragen, dass dieses Thema beim Gesprächsforum erörtert wird. Das ist gerade ein Thema, was uns interessiert, nämlich wie man durch Bildung und Bildungsarbeit Ängste und Barrieren abbauen kann."
So erläutert Jan Zajic, Sprecher des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, die Idee zur diesjährigen Tagung. Die Vorträge und Debatten in den drei thematischen Sektionen drehten sich um die Rolle der Bildung im globalisierten Wettbewerb, um die Bildungssituation in beiden Ländern, aber vor allen Dingen ging es um die tschechisch-deutsche Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte. Jan Fryc, Leiter der Internationalen Sektion im Tschechischen Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, hält gerade den Austausch über die Bildungssituation in Tschechien und Deutschland für einen wichtigen Schritt, um Barrieren abzubauen:
"Wenn wir wissen, wo die Probleme liegen, sind wir im Stande, uns an einen Tisch zu setzen und gemeinsam etwas damit zu machen. Diese Atmosphäre habe ich heute hier gespürt."Am letzten Konferenztag bot ein Projektforum die Möglichkeit, verschiedene tschechisch-deutsche Initiativen und Projekte vorzustellen. Jan Zajic, stellt ein Schulprojekt des Jugendforums vor:
"Wir haben im letzten und in diesem Jahr deutsche und tschechische Schulen besucht, um z.B. die Schüler in Tschechien zu informieren, wie man in Deutschland studieren kann. Wir haben mehr als 100 Schulen besucht und dort im Rahmen eines Vortrages Ängste abgebaut. Dieses Schulprojekt läuft zur Zeit auch in Deutschland und zwar in Bayern und Sachsen. Dort informieren wir darüber, welche Möglichkeiten es gibt, dass deutsche Schüler auch in Tschechien ein paar Monate oder Semester verbringen."Eine besondere Ausrichtung hat das Collegium Bohemicum in Usti nad Labem / Aussig, das sich auf die Aufarbeitung der deutsch-tschechischen Geschichte in der Region konzentriert, aber vor allen auch deutsche Kultur in Nordböhmen wieder bekannt machen möchte. Jennifer Schevardo kündigt ein weiteres grenzüberschreitendes Projekt an:
"Das Collegium Bohemicum ist dieses Jahr Partner der Brücke-Most Stiftung, die erstmalig nicht nur die tschechischen Kulturtage in Dresden veranstaltet, sondern gleichzeitig auch deutsche Kulturtage in Nordböhmen."
Das Projektforum gab nach vielen Diskussionen über Aufgabe und Bedeutung der Bildung für den tschechisch-deutschen Dialog einen interessanten Einblick in die praktische Arbeit bi nationaler Projekte.