Bayerische Vertretung in Prag eröffnet – neuer Meilenstein gesetzt

Der Freistaat Bayern hat am Donnerstag eine eigene Vertretung in Prag eröffnet. Zur Einweihung war aus München Ministerpräsident Horst Seehofer angereist, von tschechischer Seite war auch Premier Bohuslav Sobotka zugegen. In ihren kurzen Ansprachen bezeichneten beide Regierungschefs die Eröffnung der Vertretung als historischen Meilenstein. Sie verwiesen darauf, dass zwischen Tschechien und Bayern noch bis vor einigen Jahren politische Eiszeit herrschte wegen der unterschiedlichen Betrachtungsweise zur Nachkriegsgeschichte und zur Aussiedlung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei. Der Durchbruch in den beiderseitigen Beziehungen wurde 2010 mit Seehofers erstem offiziellem Besuch in Prag erzielt.

Bayern setze mit seiner Repräsentanz „ein sichtbares Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Ländern“, sagte Seehofer im Vorfeld seiner aktuellen Prag-Visite. Die Vertretung soll als „Schaufenster Bayerns in Tschechien“ dienen, bekräftigte er dann noch einmal in seiner Rede zur Eröffnung.

Die Repräsentanz befindet sich in einem historischen Palais in der Prager Altstadt. Für die tschechische Öffentlichkeit sollen dort neben Konferenzen und Diskussionsforen auch Konzerte, Lesungen und Ausstellungen stattfinden. Insgesamt sind für die Tätigkeit der Vertretung 637.000 Euro im bayerischen Haushalt 2015 vorgesehen.

Autor: Lothar Martin