Betrunkene Hirsche machen tschechische Wälder unsicher

Betrunkene Hirsche machen derzeit die Wälder in Tschechien unsicher. Der Forstverband hat Spaziergänger besonders im Böhmerwald vor den torkelnden Tieren gewarnt. Das Damwild berausche sich in diesen Wochen vor allem an den gärenden Blättern von Raps und Rüben, sagte Jiri Silha von der Böhmisch-Mährischen Waidmannsvereinigung in einem Gespräch für die Tageszeitung "Lidove noviny", das am Dienstag veröffentlicht wurde. Der durch Gärung zu Ethanol gewordene Traubenzucker der Pflanzen lasse Hirsche oft unkoordiniert "wie einen Trinker nach 15 Bier" durch den Wald taumeln. Derart alkoholisierte Hirsche sollten seiner Vereinigung sofort gemeldet werden, sagte Silha. Auch Autofahrer bitte man um erhöhte Aufmerksamkeit, sagte der Sprecher der Waidmannsvereinigung, Ludek Kralicek. Der Verband lege an wichtigen Stellen Futter aus, damit das Wild sich nicht an den gärenden Blätter berausche: "Manche Tiere können an der Störung des Nervensystems sterben", ergänzte Silha.

Autor: Lothar Martin