Chef der tibetischen Exilregierung warnt vor Ausverkauf der Werte im Umgang mit China
Der Chef der tibetischen Exilregierung Lobsang Sangay warnt vor einem Ausverkauf der Werte im Umgang mit China. In seiner Rede bei der Prager Konferenz Forum 2000 sagte der Politiker, er wünsche Tschechien und allen weiteren europäischen Ländern gute wirtschaftliche Beziehungen mit China. Allerdings dürften dabei moralische Gesichtspunkte nicht außer Acht gelassen werden. Die Unterstützung Tibets von tschechischer Seite schätzt Lobsang Sangay auf zivilgesellschaftlicher Ebene weiterhin als stark ein. Die Kehrtwende der tschechischen Regierung bezeichnete er hingegen als „Ironie“. Im April dieses Jahres hat Tschechien eine Deklaration unterzeichnet, mit der sich das Land gegenüber China verpflichtet die Unabhängigkeitsbemühungen Tibets nicht zu unterstützen.
Am zweiten Tag der internationalen Konferenz traten unter anderem auch der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg sowie die ehemalige slowakische Premierministerin Iveta Radičová auf. Das Forum 2000 dauert noch bis Mittwoch.