CSA mit Verlust im ersten Halbjahr

CSA

Die tschechische nationale Fluggesellschaft CSA hat im ersten Halbjahr 2001 trotz einer deutlichen Zunahme des Transportvolumens und einem leichten Ansteigen der Sitzauslastung einen Verlust hinnehmen müssen. Dennoch ist man zuversichtlich, das Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen zu können. Mehr dazu von Ruedi Hermann im folgenden Beitrag.

Czech Airlines
Czech Airlines, die nationale Fluggesellschaft Tschechiens, hat in den ersten 6 Monaten dieses Jahres einen Verlust von 52 Millionen Kronen hinnehmen müssen, nachdem zum gleichen Zeitpunkt vor Jahresfrist noch ein Gewinn von 206 Millionen verbucht wurde. In dieser Zahl schlug sich allerdings der Verkauf der letzten noch bei CSA verbliebenen Flugzeuge russischer Bauart nieder, weshalb sie den Geschäftsgang etwas zu positiv wiedergibt.

CSA-Sprecher Dan Polvajko machte für die gegenwärtigen Probleme Faktoren wie den weltweiten Konjunkturrückgang und namentlich die Abschwächung der amerikanischen Wirtschaft sowie die hohen Treibstoffpreise verantwortlich. Außerdem hatte die Fluggesellschaft mit einem spezifisch tschechischen Kostenproblem zu kämpfen. Wegen der Inkrafttretung einer Novelle des Arbeitsrechts sind die Lohnkosten deutlich angestiegen, zudem streitet sich das Management mit den Piloten über die Höhe der Überstundenentschädigung. Seit Mitte Juli befinden sich die Piloten dabei in Streikbereitschaft.

Besteht dennoch Zuversicht, das ganze Jahr in den schwarzen Zahlen abschließen zu können, leitet sich diese aus dem markant gestiegenen Passagieraufkommen her. Seit dem Wechsel vom Winter- auf den Sommerflugplan ist CSA nämlich Teil der weltumspannenden Allianz Sky Team, die von den großen Gesellschaften Air France und Delta geführt wird. Bietet CSA allein 62 Destinationen in 38 Ländern an, so ist durch den Beitritt zur Allianz und Codesharing sowie gemeinsames Ticketing die Zahl der Reiseziele auf rund 500 auf dem ganzen Globus angestiegen. Zudem spielt CSA für die Allianzpartner die Rolle des Feinverteilers in Osteuropa. Begünstigt durch diese Faktoren ist die Zahl der beförderten Passagiere im ersten Halbjahr 2001 auf 1,35 Millionen gestiegen, was einem Zuwachs gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um rund 23% entspricht. Verbessert hat sich auch die Sitzauslastung, ein von den Fluggesellschaften scharf beobachteter Indikator, und zwar um 1.5 auf 69.6%. Damit liegt die CSA deutlich über den europäischen Durchschnittswerten. Die Assoziation europäischer Fluggesellschaften verzeichnete nämlich Zuwachszahlen von 1.1% beim Passagieraufkommen und 0.4% bei der Sitzauslastung.

Autor: Rudi Hermann
abspielen