Der österreichische Botschafter Klas Daublebsky nimmt Abschied
Anfang Februar geht in Prag eine langjährige Diplomatenkarriere zu Ende. Für den scheidenden österreichischen Botschafter Klas Daublebsky ist die tschechische Hauptstadt die letzte Station seiner Laufbahn. Gerald Schubert hat ihn zum Abschiedsinterview gebeten:
"Ich persönlich habe in den mehr als fünf Jahren, in denen ich hier als Botschafter tätig war, schon den Eindruck gewonnen, dass uns sehr vieles verbindet", sagt Daublebsky.
Gewiss: Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die Karten in Europa neu gemischt. Österreich erlangt die Unabhängigkeit und genießt eine langjährige demokratische Entwicklung. Die Tschechoslowakei fällt dem sowjetischen Machtbereich zu und kann sich erst 1989 von den Fesseln des kommunistischen Regimes befreien. Ein denkbar unterschiedliches Schicksal, das auch viele Ängste und eine große Portion Misstrauen geschaffen hat. Aber:
"Es ist doch interessant zu sehen und zu spüren, wie sehr die Jahrhunderte lange Gemeinsamkeit in diesem Raum doch in sehr ähnlicher Weise die Mentalität geprägt und gemeinsame oder ähnliche Kulturtraditionen geschaffen hat."
Ähnliche Kulturtraditionen, eine vergleichbare Größe, die gemeinsame Lage mitten im Herz Europas. Das sind seit vielen Jahrzehnten die Konstanten in einer sehr bewegten Nachbarschaftsbeziehung. Und Botschafter Daublebsky fügt hinzu:
"All das bringt es mit sich, dass wir auch in Zukunft sehr viele gemeinsame Interessen haben werden. Gerade auch im Rahmen der Europäischen Union, wo wir ja jetzt als gleichberechtigte Partner an einem Tisch sitzen."
Nicht zuletzt dadurch schließt sich für Klas Daublebsky gewissermaßen ein Kreis. Denn Prag ist nicht nur die letzte Auslandsstation seiner diplomatischen Karriere, es war vor vielen Jahren auch seine erste.
Das ganze Gespräch mit Klas Daublebsky können Sie am Montag hören, in unserer Sendereihe "Heute am Mikrophon".