Die Krönungskleinodien böhmischer Könige sind nach fünf Jahren wieder zu sehen
Seit vergangener Woche bildet sich jeden Morgen auf der Prager Kleinseite eine bis zur Burg hinaufführende Menschenschlange, den säumen hie und da Kiosks mit Erfrischung und Sonnenschirmen, der Arztnotdienst ist auch da, ja sogar mobile Toiletten. Die Menschen, die aus allen Ecken des Landes in die Hauptstadt gekommen sind, haben ein gemeinsames Ziel: auf der Prager Burg werden nach fünf Jahren wieder einmal die Krönungskleinodien böhmischer Könige ausgestellt - die Krone, der Apfel und das Zepter, außerdem das Krönungsgewand, ein Krönungsschwert und ein Kreuz mit Reliquien.
Seit vergangener Woche bildet sich jeden Morgen auf der Prager Kleinseite eine bis zur Burg hinaufführende Menschenschlange, den säumen hie und da Kiosks mit Erfrischung und Sonnenschirmen, der Arztnotdienst ist auch da, ja sogar mobile Toiletten. Die Menschen, die aus allen Ecken des Landes in die Hauptstadt gekommen sind, haben ein gemeinsames Ziel: auf der Prager Burg werden nach fünf Jahren wieder einmal die Krönungskleinodien böhmischer Könige ausgestellt - die Krone, der Apfel und das Zepter, außerdem das Krönungsgewand, ein Krönungsschwert und ein Kreuz mit Reliquien. Mit sieben Schlüsseln, von denen sich je einer im Besitz ranghoher Vertreter des Landes befindet - u.a. des Staatspräsidenten, des Ministerpräsidenten, der Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern und anderer Persönlichkeiten, wurde vergangene Woche die Schatzkammer in der St.Veits-Kathedrale geöffnet, in der dieser als nationaler Kulturschatz Nummer Zwei nach der Prager Burg seit Jahrhunderten aufbewahrt wird. Unter den einzelnen Krönungskleinodien gilt die aus 21karätigem Gold bestehende, 2,36 Kilogramm schwere, mit 96 Edelsteinen und 20 Perlen besetzte Krone als das wertvollste Stück, wobei ihr Wert kaum in Zahlen auszudrücken ist. Die den Namen des Heiligen Wenzel tragende Krone ließ der böhmische König und römische Kaiser Karl der Vierte anfertigen, dieselbe wurde ihm auch im Jahre 1437 bei seiner Krönung auf den Kopf gesetzt. Vier bis fünf Stunden lang müssen all diejenigen Schlange stehen, die zu der Vitrine mit dem Goldschatz pilgern und diesen zumeist mit angehaltenem Atem höchstens fünf Minute lang betrachte können. Viele verlassen dann den Ausstellungsraum in der Überzeugung, das nächste Mal - frühestens also wieder in fünf Jahren - wider kommen zu wollen. Die Kleinodien werden bis zum 13.Juli ausgestellt und nach Schätzungen von etwa 45 tausend Interessenten aufgesucht werden. Warum sie so viele Tschechen immer wieder in ihren Bann ziehen, ist eine Frage, mit der man sich ganz bestimmt auseinandersetzen wird, nach dem die Krönungskleinodien wider hinter sieben Schlössern verschwunden sein werden.