Die Metro rockt: „Majáles Underground“ läutet die studentischen Maifeiern ein

Foto: ČTK

Alljährlich begehen Studenten in Prag das Frühlingsfest Majáles. Nun ist es wieder so weit: Am 29. April, an diesem Mittwoch, läuten die jungen Leute den Mai ein. Vergangene Woche fand im Rahmen dieses großen Festivals „Majáles Underground“ statt: Und die Metro verwandelte sich auf einmal in einen echten Szenetreff.

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Hier schnorren sich Punks ein paar Kippen, Anzugträger jagen zum nächsten Termin, ein Rentner drängelt sich schimpfend durch eine Gruppe junger Mädels. Er muss schleunigst die nächste Bahn erwischen. Wir sind in der Metrostation Můstek. Und all diese verschiedenen Passanten haben trotzdem etwas gemeinsam: Heute tänzeln ihre hektischen Füße im selben Takt: Im Takt der Musik von „Luxus“.

„Wir sind die Band „Luxus“. In unseren Liedern geht es um Liebe und Tiere. Unser Stil ist eine Mischung aus Punk, Jazz und einer Menge Pop. Wir machen eben Tanzmusik. Das weiß auch das Publikum zu schätzen.“, so Leadsänger Petá.

Die tschechische Band „Luxus“ hat sich hier nicht einfach mal so eingefunden. Nein - Wir sind bei „Majáles Underground“, das Teil eines der größten Festivals Tschechiens ist, wie Petá erklärt.

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„Majales ist ein Frühlingsfest, der Name ist abgeleitet vom Monat Mai. Zugleich ist es aber auch ein Fest für und von Studenten. Denn Frühling und Studenten haben vieles gemeinsam.“

Die studentischen Maifeiern gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts. An diesem Mittwoch, den 30. April erreichen die Festlichkeiten dann ihren traditionellen Höhepunkt auf dem Campingplatz Dzban: Aus drei Anwärtern wird der König der Studenten gewählt. Anschließend beginnt ein großes Open Air-Konzert. Majáles Underground soll auf diese Hauptveranstaltung Appetit machen.

Auch wenn es nur ein kleines Event ist, so mischen die acht verschiedenen Bands die Metrostationen Můstek und Muzeum an diesem Mittwoch Nachmittag gehörig auf: Vier Stunden Live-Musik locken zahlreiche Schau- und Hörlustige an, wie diese junge Frau, die eigentlich nur im Můstek umsteigen wollte:

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„Das ist eine tolle Chance für die Bands, ein neues Publikum zu erreichen. Es macht die Station auch gleich viel interessanter.“

Luxus selbst haben laut Petá einen ganz eigenen Bezug zur U-Bahn:

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„Andere Bands fahren meist mit dem Tourbus zu ihren Konzerten. Wir benutzen öffentliche Verkehrsmittel. Das ist nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch.“

Mittlerweile haben sich an die hundert Passanten versammelt. Einige tanzen und so langsam aber sicher lassen sich nicht viele davon abhalten, selbst mit einzustimmen. So auch dieser junge Mann:

„Ich liebe Musik! Vor allem die Musik von „Luxus“! Deshalb bin ich zur U-Bahnstation Můstek gekommen. “

Bestimmt ist er auch diesen Mittwoch, am 30.April dabei, wenn neben „Luxus“ noch andere bekannte Bands wie „Clou“, „Chinaski“ oder „Support Lesbians“ im Dzban den Mai und das Studentenleben feiern.