Eine Million Beschäftigte beteiligten sich am Warnstreik
In Tschechien wurde am Dienstag in mehreren Branchen ab 13 Uhr ein einstündiger Warnstreik gegen die Reformen der Regierung Topolánek abgehalten. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich über eine Million Beschäftigte unter anderem der Automobilbranche, der Verkehrsbetriebe sowie Angestellte des öffentlichen Dienstes. Laut Gewerkschaftsführer Milan Štěch sei man nicht grundsätzlich gegen Reformen, sondern gegen die energische Durchsetzung der Regierungsvorstellungen im Parlament. Man fordere eine soziale Marktwirtschaft wie in den westlichen Staaten. Arbeits- und Sozialminister Petr Nečas äußerte Unverständnis für den Streik. Er verstehe nicht, weshalb die Gewerkschaften für ihre Ziele die Mitbürger als Geiseln nähmen, sagte Nečas.
Ebenso wurden seit 6 Uhr früh Krankenhäuser und Polikliniken im ganzen Land bestreikt. Sie gewährleisteten lediglich eine medizinische Grundversorgung. Mit ihrem ganztägigen Ausstand wollten Ärzte und Pflegepersonal vor allem gegen die von der Regierung geplante Privatisierung der Krankenhäuser und Krankenkassen protestieren.