Eingeschränkte Medikamentenlieferungen für verschuldete Krankenhäuser
Eigentlich kann die medizinische Versorgung Tschechiens im internationalen Vergleich durchaus bestehen. Und in einigen Gebieten, wie etwa der Transplantationschirurgie, hat die Tschechische Republik sogar einen besonders guten Ruf. Dennoch gibt es aber auch im Bereich der ärztlichen Versorgung bisweilen Probleme und Engpässe. Über die jüngsten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit eingeschränkten Arzneimittellieferungen für verschuldete tschechische Spitäler hören Sie den folgenden Bericht von Gerald Schubert:
Die Krankenhäuser und deren Betreiber sehen sich nun, was ihre Öffentlichkeitsarbeit betrifft, in einer nicht ganz leichten Situation. Denn einerseits kann ein solcher Lieferstopp natürlich, auch bei misslicher Finanzlage, als nicht sehr populär gelten. Andererseits können die Spitäler aber genau diesen nicht wirklich dramatisieren. Denn viel wichtiger ist es nun, sich dennoch als verlässlich und funktionstauglich zu präsentieren. So beschreibt etwa der Direktor des ebenfalls betroffenen Spitales in Rychnov nad Kneznou, Ladislav Bachura, die Situation als nicht wirklich prekär:
"Einige Vorräte haben wir, und zwar nicht für Tage, sondern für Wochen. Und natürlich können wir auch gegen Barzahlung Medikamente anschaffen, uns auf Ratenzahlungen einigen und einiges mehr."
Und auch der Kreisamtsvorsitzende von Trebic, Frantisek Jonas, warnt vor übertriebenem Pessimismus:
"Solche Informationen muss man schon fast als Auslösen von falschem Alarm bezeichnen. Aus unserer Sicht handelt es sich hier nicht um einen besonders bedeutenden Lieferanten. Wir haben außerdem Reserven im Budget gesucht. Wenn es also nötig wäre, könnten wir auch weiterhin Medikamente beziehen, die man nicht ohnehin direkt über die Apotheken anschaffen kann. Und sogar Firmen, die in der Assoziation AVEL zusammengeschlossen sind, liefern auch am heutigen Tag."
Wenn die Arzneimittelversorgung also auch nach wie vor funktioniert: Klar scheint, dass man deren Gewährleistung auch in der nächsten Zukunft sicherstellen muss. Und so wird das tschechische Parlament bereits am Freitag über die Verschuldung der Kreisspitäler beraten.