Entschädigungszahlung für Frau, deren deutscher Vater 1949 an tschechoslowakischer Grenze erschossen wurde
Das tschechische Justizministerium zahlt 100.300 Kronen (4115 Euro) an eine Frau aus, deren Vater – damals Inhaber der DDR-Staatsbürgerschaft – 1949 von tschechoslowakischen Grenzsoldaten erschossen worden war. Darüber informierte der Anwalt der Frau am Freitag die Presseagentur ČTK. Ein Ministeriumssprecher bestätigte die Meldung und fügte an, dass das zugrunde liegende Entschädigungsgesetz mehrere Jahre nicht mehr erneuert worden wäre und die zugesprochene Summe deswegen heute einen niedrigeren realen Wert habe.
Das Opfer, Franz Stauber, war im Oktober 1949 gemeinsam mit anderen Forstarbeitern auf der bayerischen Seite der Grenze tätig. Weil er etwa zwei Meter weit auf tschechoslowakisches Gebiet gelangt war, wurde er von den Grenzsoldaten festgenommen. Als sich Stauber losriss und zur Grenze zurücklief, eröffneten die Grenzer das Feuer.