Erzbischof Otčenášek im Alter von 91 Jahren verstorben

Der tschechische Erzbischof und langjährige Bischof des Königgrätzer Bistums, Karel Otčenášek, ist am Montag im Alter von 91 Jahren gestorben. Präsident Václav Klaus hat Otčenášek schon früher als außergewöhnliche Persönlichkeit der tschechischen katholischen Kirche und als moralische Autorität gewürdigt. Für seine Verdienste um die Kirche bekam Otčenášek 1998 vom ehemaligen Papst Johannes Paul II. den Titel eines Erzbischofs verliehen. Im Jahr 1995 erhielt Otčenášek den Masaryk-Staatsorden und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hradec Králové / Königgrätz erhalten.

Karel Otčenášek galt als aufrichtiger und unbeugsamer Christ. Zum Bischof wurde er 1950 geheim geweiht, ein Jahr später wurde er zusammen mit anderen Priestern und Ordensleuten im Kloster Želiv / Seelau interniert. 1953 wurde er in einem Schauprozess zu 13 Jahren Haft verurteilt, letztlich aber 1962 freigelassen. Auf Intervention des Papstes durfte er einige Jahre später wieder als Seelsorger wirken. Von 1989 bis 1998 war er Bischof der Königgrätzer Diözese.

Autor: Till Janzer