Ex-Grünenchef Bursík protestiert erneut gegen China-Politik der Regierung Sobotka

Mit einer großen Leinwand, auf der Tschechiens ehemaliger Präsident Václav Havel und der Dalai Lama zu sehen sind, hat der ehemalige Grünenchef Martin Bursík ein weiteres Mal seine Kritik an der China-Politik der Regierung Sobotka deutlich gemacht. Die Leinwand ließ Bursík von einem Gebäude im engen historischen Prager Stadtviertel Kleinseite an das Haus umhängen, in dem Havel einst wohnte. Dieses Haus liegt in zentraler Lage direkt an der Moldau und in unmittelbarer Nähe einer architektonischen Attraktion, dem Tanzenden Haus.

Martin Bursík und seine Lebensgefährtin Kateřina Jacques reagierten mit dem Umhängen der Leinwand auf die Kehrtwende der neuen Mitte-Links-Regierung in der China-Politik. Diese Politik trägt die Überschrift: Keine Kritik an der Machtzentrale in Peking, um eine Ausweitung der tschechischen Wirtschaftsbeziehungen mit China nicht zu gefährden. Zur Kritik des verstorbenen Präsidenten Havel an der chinesischen Regierung gehörte die Nichteinhaltung der Menschenrechte in Tibet. Er pflegte deshalb auch sehr freundschaftliche Bande mit dem Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama. Martin Bursík – mittlerweile Chef der Liberalen Ökologischen Partei (LES) – wies bereits Ende Mai darauf hin, dass sich an den Zuständen in Tibet nichts geändert habe. An seinem Haus direkt gegenüber dem Parlament hängte er vor einem Monat eine Plane mit der Aufschrift: „Herr Premier, Sie irren sich. Die Tschechen unterstützen den Tibet“.

Autor: Lothar Martin