Ex-Präsident Vaclav Havel mit der höchsten US-Auszeichnung geehrt
Ex-Präsident Vaclav Havel ist alles andere als von der Szene der Weltpolitik verschwunden. Weiterhin bleibt er weltweit eine wichtige und oftmals erwähnte Persönlichkeit. Sein Lebenswerk wurde am Mittwoch einmal mehr in den USA gekrönt, und diesmal mit der höchsten Auszeichnung des Landes überhaupt. Dagmar Keberlova hat mehr Informationen.
Vaclav Havel bekam als erster Tscheche überhaupt die Freiheitsmedaille, den höchsten zivilen Orden der USA. Bei der Übergabe des Preises würdigte der US-amerikanische Präsident George Bush Havels Kampf gegen das kommunistische Regime. Havel habe sich nur eines zu Schulden kommen lassen, und zwar, dass er die Wahrheit gesagt hat, so Bush. Bush erinnerte auch Havels Bescheidenheit und Ausdauer sowie an die Tatsache, dass er zum Symbol des Umbruchs in der damaligen Tschechoslowakei wurde. Havel selbst schätze die Auszeichnung sehr, weil er wisse, wie selten sie verliehen werde, sagte er nach der Preisübergabe: "Es ist eine große Ehre nicht nur für mich, sondern für viele andere, die für die Freiheit und Demokratie nicht nur in unserem Lande, sondern auf der ganzen Welt gekämpft haben," sagte Havel. Als die einzige ausgezeichnete Person kam Havel mit Präsident George Bush vor der Preisübergabe zu einem halbstündigen Privatgespräch zusammen. Havel sagte, dass es ein genauso angenehmes Gespräch wie alle vorherigen war, der einzige Unterschied bestand darin, dass er diesmal - da er nicht mehr Präsident ist - über die Dinge sprechen konnte, über die er sprechen wollte. Dabei kam auch der kürzliche Besuch des tschechischen Premiers Vladimir Spidla zur Sprache, den Bush sehr hoch eingeschätzt hätte und von dem er als Freund spreche. Gefreut habe Havel auch, dass sowohl Bush als auch US-Außenminister Colin Powel wiederholt haben, dass sie nie den Abschlussabend des NATO-Gipfels vergessen werden, der noch in Havels Regie stand.
Der höchste zivile Orden wird in seiner heutigen Form seit 1963 verliehen. Bis heute bekamen ihn nur an die 20 Personen, die nicht US-Bürger sind. In der Vergangenheit erhielten diese Auszeichnung beispielsweise Nelson Mandela, Margaret Thatcher, Lech Walesa, Colin Powel oder Simon Wiesenthal.